2008

Festival 2008

Die JuFinale 2008: Das 10. bayerische Jugendfilmfest fand von 30. Mai bis 1. Juni 2008 im Mainfrankenpark des unterfränkischen Dettelbach bei Würzburg statt.
Neben dem Filmprogramm mit allen Gewinnerfilmen der bayerischen Bezirksjufinalen, dem Festakt zum 10. Jubiläum der JuFinale und dem 5. Jubiläum der KiFinale gab es Gespräche im matzTV-Talkstudio sowie Filmworkshops mit Tipps und Anregungen von Profis.

 

 

Sonderthema 2008: Nur in der Fremde ist der Fremde fremd

Auf der JuFinale 2008 wird ein Sonderpreis an Filme vergeben, die sich mit dem Thema „Nur in der Fremde ist der Fremde fremd“ befassen. Nur in der Fremde ist der Fremde fremd so oder so ähnlich lautete nicht nur ein Spruch von Karl Valentin, sondern auch der Titel eines Films, der auch auf der JuFinale 1998 lief. Themen, wie Ausgrenzung und Rassismus, sind leider nach wie vor aktuell. Was bedeutet Integration? Was ist fremd, was ist vertraut? Warum werden Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer Nationalität oder ihres Glaubens ausgegrenzt? Wie kann das Zusammenleben gelingen? Wo gibt es Beispiele für eine gelungene kulturelle Vielfalt? Uns interessiert Eure Meinung! Wir sind gespannt auf Eure Beispiele und Assoziationen! Also schnappt Euch die Kamera und nehmt mit Eurer Dokumentation, Eurem Spielfilm oder einem Animationsfilm teil am Sonderthema der JuFinale 2008.

 

Grußworte der Veranstalter

Zwei Jubiläen gibt es dieses Jahr im Cineworld Mainfrankenpark in Dettelbach zu feiern. Am Freitag findet zum fünften Mal das Bayerische Kinderfilmfestival, die KiFinale statt und am Samstag Abend stoßen wir dann anlässlich des zehnten bayerischen Jugendfilmfestivals an und erfahren von ehemaligen JuFinale-Macher/innen einiges über die Highlights aus 20 Jahren Jugendfilmarbeit und Jugendfilmfestival.

Gemeinsam werden wir zurückblicken auf die Festivals in Augsburg, Weiden, Bayreuth, Ingolstadt, Würzburg, Roth, Straubing, Erlangen und Rosenheim und die JuFinale 2008 in Dettelbach genießen. Für diesen besonderen Anlass konnten wir auch eine namhafte künstlerische Patin gewinnen. Doris Dörrie, die aktuell mit ihrem Film „Kirschblüten Hanami“ einen großen Kinoerfolg feiert, ist nicht nur Regisseurin sondern unter anderem auch Professorin für Angewandte Dramaturgie und Stoffentwicklung an der Hochschule für Fernsehen und Film in München und war sofort begeistert, auch im Rahmen der JuFinale den Filmnachwuchs zu unterstützen.

Wir freuen uns sehr, dass KiFinale und JuFinale trotz vieler Schwierigkeiten noch immer die besten Filme aus ganz Bayern präsentieren. Immer wieder mussten wir in den vergangenen Jahren viel Engagement aufbringen, um mit oft sehr knappem Budget ein glamouröses Finale zu inszenieren. Dass uns dies nun bereits zum zehnten Mal gelingt, freut uns sehr und wir möchten uns dafür bei allen, die das Festival in den letzten zwei Jahren vorbereitet haben und jenen, die es finanziell unterstützt haben, herzlich bedanken. Unser Dank gilt insbesondere dem Cineworld Mainfrankenpark, der Stadt Dettelbach, dem Landkreis Kitzingen, dem Bezirk Unterfranken und vor allem auch dem Bezirksjugendring Unterfranken. Auch die Medienpartner, das Funkhaus Würzburg, die Mainpost und TVtouring tragen maßgeblich zum Gelingen des Festivals bei. Einen wesentlichen Beitrag leisten auch all jene, die uns das Geld für die JuFinale zur Verfügung stellen, wie die afk – Aus- und Fortbildungs GmbH für elektronische Medien, die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM), der Bayerischer Rundfunk, die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH, die Neue Welle, das Fachprogramm des BJR „Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in die Jugendarbeit“, Müller Medien und der Sparkassenverband Bayern.

Was aber wäre die JuFinale ohne die Filme von Jugendlichen aus ganz Bayern! Das Besondere der JuFinale ist die dezentrale Struktur mit Festivals in allen bayerischen Regierungsbezirken. Hier wird regelmäßig das Fundament für den landesweiten Wettbewerb gelegt. Dafür möchten wir den Medienfachberater/innen in den Bezirken und den Mitarbeiter/innen der Bezirksjugendringe ganz herzlich danken. Zusätzlich zu den Filmen werden auch bei der diesjährigen JuFinale Workshops von Profis aus der Filmbranche angeboten. Diese Workshops können nur dank der Unterstützung durch die Bayerische Staatskanzlei durchgeführt werden.

Wir freuen uns sehr, dass wir erneut renommierte Fachleute für die Workshops gewinnen konnten und danken diesen ebenso für ihr Engagement wie den Mitgliedern der Live-Jury und den Moderator/innen.

Den Filmemacherinnen und Filmemachern und allen Gästen wünschen wir ein spannendes – und für einige sogar ein preisgekröntes – Filmwochenende.

Martina Kobriger
Präsidentin des Bayerischen Jugendring

Fred Schell
Gf. Direktor des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis

Preisträger*innen

50 Filme junger Filmemacher/-innen mit ingesamt über 12 Stunden Laufzeit sind in den vergangenen drei Tagen im CINEWORLD Erlebniskino im Mainfrankenpark bei Würzburg über die Leinwand geflimmert. Keine leichte Entscheidung also für die JuFinale-Jury, die alle Filme live im Zuschauerraum sichtete. Alle Preise sind mit jeweils 500 Euro dotiert.

Auch die Veranstalter, das Münchner Institut für Medienpädagogik (JFF) und der Bayerische Jugendring, freuen sich mit den Preisträgern und sind stolz auf die Qualität der diesjährigen Ergebnisse. Die Preise des Bayerischen Ministerpräsidenten überreichte Medienminister Eberhard Sinner.

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Die Preisträger*innen 2008

Preis des Bayerischen Ministerpräsidenten für das beste Drehbuch

Rollygeddon

Name des Filmteams:
SoeinSchmarn Productions

Fertigstellung:
2007

Filmlänge:
31 Minuten

Genre:
Animationsfilm

Kurze Beschreibung des Inhalts:

Ein riesiger Asteroid steuert geradewegs auf die Erde zu und droht die Menschheit zu vernichten. Durch einen unglücklichen Zufall ist Rolly derjenige, der nun mit einem Raumschiff und einem Sprengkörper bewaffnet zu dem Felsbrocken aus dem All fliegen, ihn in die Luft jagen und somit die Menschheit retten soll.

Jurybegründung:

Thomas Zeug überzeugt mit seinem Animationsfilm durch seine geniale Geschichte, die er mit Liebe zum Detail kreativ und witzig erfunden hat. Der Filmemacher schafft es durch seine multitalentierte Begabung sein Publikum zu begeistern.

 

 

Preis des Bayerischen Ministerpräsidenten für die beste Regie

Sommer zu dritt oder wo die Liebe hinfällt

Name des Filmteams:
Gesa Lück

Fertigstellung:
2007

Filmlänge:
20 Minuten

Genre:
Spielfilm

Kurze Beschreibung des Inhalts:

Lara, ihr Freund Robin und Kumpel Fynn begeben sich auf die Fahrt zu einem Steinbruch, um den ultimativen Sprung zu wagen. Auf der Fahrt kommen sich Lara und Fynn näher, doch Robin sieht mehr als sie denken …

Jurybegründung:

Der Regisseurin Gesa Lück ist mit diesem Film eine interessante Mischung aus Spannung und Emotion gelungen. Die stimmige Geschichte wird durch eine herausragende Bildsprache umgesetzt. Die Schauspielführung in Verbindung mit den Dialogen ist der Regisseurin grandios gelungen.

 

Preis des Bayerischen Ministerpräsidenten für die beste darstellerische Leistung

Herz sticht – Verzwickte Geschichte aus dem Mangfalltal

Name des Filmteams:
VagenWood

Fertigstellung:
2007

Filmlänge:
22 Minuten

Genre:
Spielfilm

Kurze Beschreibung des Inhalts:

In einem kleinen bayerischen Dorf kommt es fast zur Katastrophe als die Tochter des Dorfwirts einen zugezogenen Preußen heiraten will. Der Sohnn des Bürgermeisters hingegen will gar nicht heiraten und der Stammtisch – der will eh immer das Gegenteil.

Jurybegründung:

Die multitalentierte Filmcrew hat in “Herz sticht” vor allem durch ihre schauspielerische Leistung überzeugt. Die jungen Nachwuchsdarsteller und -darstellerinnen vereinen komödiantisches Talent, Ausdrucksstärke und Glaubwürdigkeit.

 

Preis des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus zum Sonderthema “Nur in der Fremde ist der Fremde fremd”

Klischee

Name des Filmteams:
nazar entertainment

Fertigstellung:
2007

Filmlänge:
25 Minuten

Genre:
Spielfilm

Kurze Beschreibung des Inhalts:

Der junge Achmed sucht einen Job. Bei einem Vorstellungsgespräch trifft er auf Sepp, den Sohn des Firmenchefs, der ihm voller Vorurteile begegnet. Den Abend will Achmed mit seinen türkischen Freunden in einer Disco verbringen, doch der Türsteher lässt die Clique nicht herein und Achmed geht frustriert nach Hause. Plötzlich gerät er in eine Rangelei …

Jurybegründung:

In eindrucksvollen Alltagssituationen, mit Selbstreflexion und Selbstironie ist den multikulturellen Jungschauspielern und Filmemachern ein beeindruckendes Werk zum Sonderthema „Nur in der Fremde ist der Fremde fremd“ gelungen. Durch stimmige Musiktexte, und Rhythmen wird die Geschichte perfekt ergänzt.

 

Preis des Bezirks Unterfranken

Rafael

Name des Filmteams:
Echterfilm

Fertigstellung:
2007

Filmlänge:
12:11 Minuten

Genre:
Spielfilm

Kurze Beschreibung des Inhalts:

Was für ulkige Wege es doch gibt, die Angst vor Mädchen zu überwinden. Philipp jedenfalls, blond, groß und schüchtern, versucht eine ganz extravagante Lösung: er lässt sich von Rafael, dem Bandwurm, beraten. Da hat auch sein charmant-entschlossener Konkurrent keine Chance mehr.

Jurybegründung:

Der Film taucht in die Lebenswelt Jugendlicher ein, bedient sich vielfältiger filmischer Mittel und begeistert durch Lebendigkeit und Witz. Authentische Darsteller führen eine skurrile Idee zu einem unvorhersehbaren Ende.

 

Preis des Landkreises Kitzingen

Monkey Island

Name des Filmteams:
MajusArts

Fertigstellung:
2007

Filmlänge:
05:24 Minuten

Genre:
Animationsfilm

Kurze Beschreibung des Inhalts:

Piratenanwärter Guybrush Threepwood landet auf Melee Island, wo er Prüfungen bestehen muss, um ein echter Pirat zu werden. Auf seinem Weg verliebt er sich in die Gouverneurin der Insel, Elaine Marley, die von Geisterpirat Le Chuk entführt wird. Gybrush folgt dem Kidnapper nach Monkey Island, um seinen Schwarm zu retten.

Jurybegründung:

Jury denk stöhn grübel … Entscheidung sonnenklar juchzen Animationsfilm witzig, clippig, tolle Idee, stringent erzählt, klasse Charaktere … Das verdient einen Preis!

 

Preis der Stadt Dettelsbach

Die Zugfahrt

Name des Filmteams:
Florian Schmeidl, Maxim Schunewitsch

Fertigstellung:
2007

Filmlänge:
23:00 Minuten

Genre:
Dokumentarfilm

Kurze Beschreibung des Inhalts:

Zwei Jungen aus Garmisch begeben sich auf eine Reise in eine dunkleZeit deutscher Vergangenheit. Sie suchen nach Zeitzeugen und Informationen zu den Dachaumärschen.

Jurybegründung:

Die beiden Filmemacher Florian Schmidt und Maxim Schnunewitsch recherchieren mit erkennbarem Interesse zum Thema „Todesmärsche“ am Beispiel des KZ Dachau. Ihre Dokumentation über das wenig bekannte Schicksal der KZ-Opfer kurz vor dem Ende der Nazi-Herrschaft ist sehr informativ, zeigt in eindringlichen Bildern die Mahnmale auf dem Weg der KZ-Opfer und lässt in einfühlsamen Interviews Zeitzeugen zu Wort kommen.

 

Preis der Bayerischen Jugendrings (BJR)

In The Sight Of

Name des Filmteams:
Dario Soller

Fertigstellung:
2007

Filmlänge:
07:18 Minuten

Genre:
Dokumentarfilm

Kurze Beschreibung des Inhalts:

Rasantes Selbstporträt eines Rollerbladers. Erfahrungen aus fast zehn Jahren werden zu einem bildgewaltigen Epos montiert. Just for the love

of it …

Jurybegründung:

Das coole Rollerblader-Porträt von Dario Soller überzeugt durch seine bemerkenswerte Kameraführung und seine außergewöhnliche Bildästhetik. Die Bilder lassen das Publikum am Lebensgefühl der Bladerszene teilhaben.

 

Preis des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis

Johnny Walker – Fahrrad, Flasche(n), Freiheit

Name des Filmteams:
Michael Fiebrig, Steve Döschner

Fertigstellung:
2007

Filmlänge:
29.00 Minuten

Genre:
Dokumentarfilm

Kurze Beschreibung des Inhalts:

Stefan Heindl erklärt, welche Rolle er in der modernen Gesellschaft spielt. Geistig fit und körperlich mitgenommen macht er mit Erzählungen aus dem Alltag deutlich, wie es zu seiner Situation gekommen ist, wie es um ihn steht und wie es weitergehen wird.

Jurybegründung:

Obdachlose sind Außenseiter in unserer Gesellschaft, die in der Regel gemieden werden und über deren Alltag wenig bekannt ist. Das Filmteam Michael Fiebrig und Steve Döschner nähert sich sehr einfühlsam dem Leben auf der Straße, das Stefan Heindl seit vielen Jahren führt. Die Filmemacher schaffen es in ihrer Dokumentation mit eindrucksvollen Bildern und informativen Aussagen des Protagonisten die Gedankenwelt und Gefühlslage des Wohnsitzlosen ebenso deutlich zu machen wie die Bewältigung seines Alltags.

 

Publikumspreis

Rollygeddon

Künstlerischer Patin: Doris Dörrie

Mit Doris Dörrie hat die JuFinale 2008 zu ihrem Jubiläum eine der bekanntesten und renommiertesten Filmemacherinnen als künstlerische Patin gewonnen. Doch nicht nur das, als Autorin zahlreicher Romane, Regisseurin verschiedener Operninszenierungen und Professorin für Angewandte Dramaturgie und Stoffentwicklung an die Hochschule für Fernsehen und Film in München ist sie eine der vielseitigsten Künstlerinnen im deutschsprachigen Raum . Ihre Karriere startete sie 1973 in den USA. Dort absolvierte sie ein Schauspiel- und Filmstudium am Drama Department der University of the Pacific in Stockton (Kalifornien) und studierte anschließend an der New School of Social Research in New York. Nach ihrer Rückkehr in die Bundesrepublik begann Doris Dörrie 1975 das Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film in München, daneben schrieb sie Filmkritiken für die Süddeutsche Zeitung. Gemeinsam mit Wolfgang Berndt drehte sie 1976 den Dokumentarfilm Ob’s stürmt oder schneit, ein einfühlsames Porträt eine Kinobesitzerin in einem fränkischen Dorf, nicht weit vom Austragungsort der diesjährigen JuFinale entfernt. 1978 realisierte sie mit Der erste Walzer ihren Abschlussfilm an der HFF München, einer Geschichte über die Schwierigkeiten zweier Jugendlicher mit der Arbeitswelt und den ersten Erfahrungen eines gemeinsamen Lebens. Zu ihren bekanntesten Werken gehören unter anderem die Komödie Männer und Ich und Er. Aktuell ist ihr neuer Film Kirschblüten-Hanami mit Elmar Wepper, Hannelore Elsner und Nadja Uhl in den Kinos, der seine Weltpremiere auf den Internationale Filmfestspiele Berlin mit großem Erfolg feierte.
Auf die Frage, ob sie Filmemachen glücklich macht, antwortete sie in einem Interview einmal: „Mich macht der Prozess glücklich, die Arbeit an einem Film. Und die Filme anderer natürlich…. dieser Zustand, mit Schauspielern und mit einem Team zusammen etwas zu erzählen und zu erfinden, das ist für mich durchaus ein Glückszustand. Das ist dann auch – ob es jetzt eine Operninszenierung ist , ein Film, oder ob es das Schreiben ist – das ist immer so ein ähnlicher Zustand, den ich versuche, zu erreichen. Ein spielerischer Zustand, in dem Dinge entstehen, die einem durchaus auch etwas über die Welt erzählen können“. (planet-interview 27.09.2005)

Jury

Fabian Fiedler (Juryleitung)

 Medienpädagoge im Nürnberger Medienzentrum Parabol, ist Mitglied der Jury des “Deutschen Menschenrechts-Filmpreises” und leitete bereits die Jurys der JuFinale 2002, 2004 und 2006. Neben der Durchführung zahlreicher medienpädagogischer Projekte und einem Lehrauftrag an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule zeichnet er sich auch (mit-)verantwortlich für die Organisation verschiedener Filmfestivals,
so beispielsweise für das “Mittelfränkische Jugendfilmfestival” oder das “Bundesfestival Video”.

 

Beate Kegel

seit 2003 Landesvorstandsmitglied im BJR und auch seit dieser Zeit im Jufinale Beirat tätig: Ich halte Medienarbeit und dadurch vermittelte Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen im Zeitalter der allumfassenden Neuen (und auch alten) Medien für unverzichtbar. Am interessantesten finde ich es, wenn Jugendliche nicht nur konsumieren sondern Beiträge selbst gestalten, seien es Radiobeiträge oder eben auch Filme. Hier können sie all ihr Wissen anwenden und eben auch dazulernen: Drehbuch, Kameraführung, Schnitttechnik, Musik. Während meines Studiums habe ich in einem Programmkino mitgearbeitet und das Interesse für Kinofilme hat sich bis heute gehalten (leider nur durch regelmäßigen Konsum).

 

Dr. Fred Schell

studierte Erziehungswissenschaften und arbeitete zunächst als Hauptschullehrer. 1981 begann er am JFF als Leiter der Abteilung Praxis und begann gleichzeitig ein Promotionsstudium in den Fächern Pädagogik, Psychologie und Politik. Am JFF entwickelte er u. a. Konzepte aktiver Medienarbeit, unterstützte Jugendmediengruppen bei ihren Produktionen und war 1988 Mitbegründer der JuFinale, die er seitdem kontinuierlich begleitet. Seit 1994 ist er geschäftsführender Direktor des JFF.

 

Barbara Mörig

nimmt als Referentin für Medienpädagogik am Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB), neben der Redaktion einiger Mediendatenbanken, vielfältige Aufgaben im Bereich Mediendidaktik und Medienerziehung wahr. Die Mitbetreuung des Internetportals www.medieninfo.bayern.de ist ein weiteres Betätigungsfeld. Besonders am Herzen liegt ihr die Empfehlung von Kurz- und Spielfilmen für den Einsatz im Unterricht und in der außerschulischen Jugendarbeit.

 

Maria Rilz

Jahrgang 77, begann ihre Beschäftigung mit dem Medium Film selber als Jugendfilmmacherin. Seit 10 Jahren arbeitet sie, erst als Kameraassistentin, später selber als Kamerafrau bei zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen. Neben ihrem Studium der sozialen Arbeit betreut sie nun zudem als Medienpädagogin viele Kinder- und Jugendproduktionen.

 

Natalie Gräfin Lambsdorff

Die Münchner Filmemacherin absolvierte 2001 ihr Studium, Produktion und Medienwirtschaft an der HFF München und war anschließend als freie Producerin und Autorin tätig. Von 2002 bis Januar 2008 war sie als Herstellungsleiterin der Abteilung Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik an der HFF München engagiert und maßgeblich an zahlreichen, preisgekrönten Filmen wie z.B. „Die Geschichte vom weinenden Kamel“ von Byambasuren Davaa und Luigi Falorni, „Winterkinder“ von Jens Schanze, „Der rote Teppich“ von Andrea und Eric Asch, „Mit 16 bin ich weg“ von Mark Mohnheim beteiligt. Seit Februar 2008 ist Natalie Gräfin Lambsdorff als Redakteurin (Film und Teleclub) beim Bayerischen Rundfunk beschäftigt, verantwortlich für den Bereich Nachwuchsfilm sowohl im fiktionalen wie im nonfiktionalen Bereich.

Workshops

Nach der JuFinale ist vor dem nächsten Plot, Film und Pitch…

Neben Anregungen des Filmprogramms und neuen Kontakten zur bayerischen Jugendfilmszene gab es frische Ideen im Workshopprogramm am Sonntagmittag zwischen 12.30 und 14.00.


Dialog im Spielfilm (Robert Hültner)

Der Dialog, in dem Personen über sich, über jemanden oder miteinander sprechen, bewegt die Geschichte eines Spielfilms vorwärts. Er gibt Fakten und Informationen an den Zuschauer weiter und schafft die beabsichtigten Beziehungen zwischen den Figuren des Films. Der Roman- und Drehbuchautor Robert Hültner gibt einen Einblick, wie Dialoge auch mit Laiendarstellern so inszeniert werden können, dass sie glaubhaft, authentisch wirken.


Filmlicht gestalten – Bei kleinem Budget (Ludolph Weyer)

Bildgestaltung und Lichtdramaturgie sind in der Praxis immer wieder eine Herausforderung. Wie mit wenigen und einfachen Mitteln optimales Licht gesetzt werden kann, erläutert der Kameramann Ludolph Weyer in diesem Workshop. Er zeigt, dass manchmal schon zwei Scheinwerfer genügen, um die richtige Lichtstimmung herzustellen. Sie müssen nur richtig eingesetzt werden.


Dramaturgie und Drehbuch (Ingmar Gregorzewski)

Wenn ein Film nicht funktioniert, dann ist häufig schon das Drehbuch schuld daran. Die Geschichte hat keinen Spannungsbogen, die Charakteren sind nicht eindeutig beschrieben oder die Story ist nicht stimmig. Wie aus einer Idee ein gutes Drehbuch wird erläutert der Drehbuchautor Ingmar Gregorzewski. Filmideen können gerne mitgebracht werden.


Produktion und Vertrieb (Philipp Budweg)

Bei der Planung eines Spielfilms werden häufig Fragen der Produktion und des Vertriebs hinten an gestellt. Sie sind aber ein wesentlicher Bestandteil für ein erfolgreiches Filmprojekt und Grundlage jeder kommerziellen Filmproduktion. Der Produzent und Filmemacher Philipp Budweg gibt einen Einblick in die professionelle Filmproduktion und gibt Tipps zum Vertrieb einer Jugendfilmproduktion.


Matthias Schendel, Christian Gneißl: VIP – Stunts im Film

VIP steht für “Very Impressive Pictures”, dementsprechend beeindruckend sind die Bilder des Nürnberger Stuntteams. Das Team gibt es schon seit 1994 und wenn es um Innovation, Kreativität, Noch-Nicht-Da-Gewesenes geht, ist es die erste Adresse! Im Workshop demonstrieren sie Bodystunts, erläuterndie Schutzausrüstung und erklären die Auflösen von Actionszenen für Kamera, Licht und Crew.


HD Video – (Post)Produktion mit dem neuen Standard (Frank Findeis und Carsten C. Sommer)

Wie immer bei der Einführung neuer Techniken (VHS – Hi8 – DV, analog – digital) stellt sich FilmemacherInnen aktuell die Frage, wohin es mit dem Videostandard der Zukunft gehen soll, mit HD. Welches System ist das richtige für mich? Was bedeutet die Erhöhung des Datenvolumens für den Produktionsablauf? Kann der Rechner, der bisher gute Dienste geleistet hat, die Postproduktion überhaupt bewältigen? Und welche Investitionen sind neben der Ka-mera noch nötig/empfehlenswert? Der Medienpädagoge Frank Findeiß und der freie Produ-zent Carsten C. Sommer informieren vor den Hintergründen ihrer Tätigkeitsfelder (Medienar-beit mit Kindern und Jugendlichen, Produktion von Industriefilmen) über Erfahrungen und Entwicklungen.

10 Jahre Jufinale

Vom 30. Mai bis 1. Juni 2008 fand die 10. JuFinale im Cineworld im Mainfrankenpark statt. Seit 1989 entstanden über 6.000 Produktionen in ganz Bayern, etwa 60.000 Jugendliche haben bisher an der JuFinale teilgenommen.

Das Bayerische Jugendfilmfestival (JuFinale) ist eine Etappen-Veranstaltung für Jugendliche im Alter zwischen 13 und 26 Jahren aus ganz Bayern. In allen sieben Regierungsbezirken und München finden Nominierungs-Festivals statt. So werden regionale Strukturen genutzt und die Vielfalt jugendlichen Filmschaffens sichtbar gemacht. Das landesweite Jugendfilmfestival zieht als Wanderveranstaltung alle zwei Jahre in eine andere Stadt in Bayern. Damit kommen auch neue Impulse in die Medienarbeit der Regionen. 2008 fand die JuFinale zum zehnten Mal statt, es gab 18 Jahre Jugendfilmarbeit zu feiern! Die Zahlen beeindrucken: Seit 1989 entstanden über 6.000 Produktionen in ganz Bayern, etwa 60.000 Jugendliche haben bisher an der JuFinale teilgenommen. Im landesweiten Finale waren insgesamt 377 Filme, davon erhielten 66 einen Bayerischen Jugendfilmpreis. Im direkten Vorfeld der JuFinale findet das Bayerische Kinderfilmfestival (KiFinale) als Mitmach- und Erlebnisfestival statt. Die KiFinale ist kein Wettbewerb, sondern ein altersgerecht moderiertes Filmprogramm mit Filmen von Kindern für Kinder, und Mitmachworkshops rund um das Thema Film.