PreisträgerFilme

Die besten Beiträge wurden von einer unabhängigen Jury mit dem Mittelfränkischen Jugendfilmpreis, einem Geldpreis, sowie einem ‚Lobo‘ ausgezeichnet.

Einige der Filme qualifizierten sich außerdem für das BAYERISCHE KINDER & JUGEND FILMFESTIVAL, das im Juli 2026 in Augsburg stattfindet.

Nähere Infos zu den Jurys und den Preiskategorien findet ihr > hier.

Für Infos zu den Preisträger-Filmen einfach auf den entsprechenden Preis klicken.

 

Hauptpreise:

 

1. Preis in der Kategorie COMING UP
Marie Binzenhöfer: „Fall back together“ // Zirndorf 2025 // 11 Min.
Grace und Lia sind seit ihrer Kindheit beste Freundinnen, doch mit dem Älterwerden driften ihre Interessen auseinander. Trotzdem ist Grace die erste Person, die Lia anruft, als sie ein altes Tagebuch ihrer Großmutter findet, in dem von einem Schatz im Wald gesprochen wird…

Laudatio:
Als Kinder rennen Lia und Grace Hand in Hand glücklich durch den Park. Ein paar Jahre später scheinen sich die ehemals besten Freundinnen jedoch entfremdet zu haben: Lia ist in einer coolen Clique, Grace hingegen flüchtet sich in Romanwelten in ihrem Zimmer. Als Lia das Tagebuch ihrer Großmutter in die Hände bekommt, sucht sie wieder Kontakt zu ihrer Freundin aus Kindertagen: Grace soll ihr helfen einen Schatz zu finden, von dem die Großmutter schrieb. Die zwei Mädchen müssen erst ein Abenteuer bestehen, um zur Erkenntnis zu kommen, dass Freundschaft der wahre Schatz ist.
Einfühlsam erzählt Marie Binzenhöfer in ihrem Film von der Fragilität einer Freundschaft, vom Schritt aus dem Kindsein heraus ins Jugendalter, von Enttäuschungen und Glück. Feinsinnig fängt das Drehbuch eine Zeit ein, die verletzlich wie auch prägend ist, wo Ausgrenzung stattfindet und Freundschaft alles bedeutet. Der Film kann dem Coming-of-Age-Genre zugeschrieben werden und bietet einem jungen Publikum die Identifizierungsmöglichkeit mit den Figuren. – Rückblenden, Kameraeinstellungen und Schnitt, sowie der gekonnte Einsatz von Musik sind eine außerordentliche Leistung der 14-jährigen Regisseurin, die mit „Fall back together“ technisch wie auch thematisch die Jury überzeugen konnte!
Für ihre herzerwärmende Geschichte über Freundschaft erhält Marie Binzenhöfer und ihr Team verdient den ersten Preis in der Kategorie COMING UP.

2. Preis in der Kategorie COMING UP
Hollywuerd: „Die Forelle“ // Lauf 2024 // 8 Min.
Ein Mann versucht, den Mord an seiner Geliebten durch das mysteriöse Mädchen aus dem Bach aufzuklären.

Laudatio:
Ganz ohne Worte schaffen es Luisa, Luna, Arved und Elisabeth die Geschichte eines Mannes zu erzählen, dessen Frau von einem mysteriösen Mädchen aus dem Bach ermordet wird. Ohne viel Tamtam meistern sie es gekonnt, Spannung aufzubauen und die Aufmerksamkeit der Zuschauenden zu wecken. Der Film lädt ein zum Rätseln: Wer ist dieses Mädchen? Warum hat sie die Frau ermordet? Und wer ist eigentlich dieser Mann, der Zeuge des Geschehens geworden ist? Auch wenn diese Fragen offenbleiben, lässt einen der Film beeindruckt zurück.
Der Film sticht mit seiner Kreativität heraus. Er spielt mit vielen kleinen technischen Stilmitteln. Sei es der Wechsel zwischen der Ruhe der Natur und den Geräuschen des Alltags, die vielen verschiedenen Perspektiven oder das immer wiederkehrende Motiv der Bewegung im Film. Die Kreativität zieht sich durch die ganze Produktion: Kamera, Schnitt, Schauspiel und Musik, die auch noch selbst geschrieben und aufgenommen wurde. Dass Luisa, Luna, Arved und Elisabeth das alles mit jungen 17 Jahren und ohne filmische Vorerfahrung selbst gemacht haben, hat uns in der Jury schwer beeindruckt!
Für diese bemerkenswerte Leistung vergibt die Jury den zweiten Preis in der Kategorie COMING UP beim Mittelfränkischen Jugendfilmfestival 2025.

1. Preis in der Kategorie TALENT
Team Wartezimmer: „Wartezimmer“ // Fürth 2025 // 12 Min.
Ein vermeintlich harmloses Gespräch schlägt um in eine Situation, aus der die Protagonistin Lani keinen Ausweg sieht.

Laudatio:
Ein Wartezimmer – ein Ort der Routine, der Neutralität. Doch für die Protagonistin in diesem Film wird es zu einem Ort der Bedrängnis, aus dem es scheinbar keinen Ausweg gibt. Eine junge Frau möchte sich ummelden – ein notwendiges Übel. Ein im ersten Moment netter Mann wird mit der Zeit, die im Wartezimmer nicht zu vergehen scheint, immer aufdringlicher. Hilfe von den anderen Wartenden ist nicht in Sicht. Mehr noch – ihr Umfeld signalisiert ihr, dass sie sich nicht so anstellen soll, dass dies eben dazugehöre. In der Hoffnung, endlich am Schalter alles erledigen zu können und diesem Mann zu entfliehen, muss die Protagonistin ihre neue Adresse laut aufsagen – sodass der Mann, der sie bedrängte, diese ebenfalls mitbekommt.
Dieser Film hält uns einen Spiegel vor und zeigt mit ruhigen Bildern, wie allgegenwärtig Übergriffigkeiten noch immer sind. Doch „Wartezimmer“ zeigt dies nicht nur auf, sondern erzeugt das starke Bedürfnis, aufzustehen, sich dazwischen zu stellen und etwas zu unternehmen. Leider erleben immer noch viel zu viele Menschen, vor allem Frauen, Übergriffe – selbst in der Öffentlichkeit. Der Nachhauseweg von einer Party wird zu einem Angstlauf, beim Konzertgedränge werden Grenzen überschritten, und selbst das Warten im Wartezimmer kann zu einer furchtbaren Tortur werden.
Für seinen Mut, seine eindringliche Erzählweise und die gesellschaftliche Relevanz wird „Wartezimmer“ mit dem 1. Preis in der Kategorie TALENT beim Mittelfränkischen Jugendfilmfestival 2025 ausgezeichnet.

2. Preis in der Kategorie TALENT
L’Équipe: „Oasis“ // Nürnberg 2025 // 7 Min.
Ein Haus mit runden Fenstern. Wie bei einem Boot. Davor ein Pool. Die Bewohnerin verlässt das Haus nie, nicht einmal für den Pool. Stattdessen trainiert sie Tag und Nacht, um Synchronschwimmerin zu werden. Doch ihre Einsamkeit wird auf einmal gestört, als eine mysteriöse Gestalt in einem Neoprenanzug im Pool vor dem Haus auftaucht.

Laudatio:
Mit „Oasis“ gelingt Lilith Klaus ein filmisches Kunstwerk, das durch bestechende Chuzpe und konsequente Bildsprache besticht. Die achtminütige Experimentalperle entfaltet einen visuellen Sog, der das Publikum in eine klaustrophobische Welt der Selbstisolation zieht. Ein Haus mit runden Fenstern, ein Pool, der unerreichbar bleibt, und eine Protagonistin, die sich mit obsessiver Hingabe der Illusion des Wassers hingibt, ohne je darin zu schwimmen.
Es entstehen verträumte, von Blau- und Grüntönen dominierte Szenen, die wie aus einer entrückten, introspektiven Traumwelt zu stammen scheinen und die Isolation und Sehnsucht der Protagonistin fast greifbar machen. Unterstützt von einer hypnotischen Klangkulisse wie Walgesänge, Wasserrauschen oder dem monotonen Summen einer Waschmaschine, verschmelzen Bild und Ton zu einer emotional dichten Atmosphäre. Besonders eindrucksvoll ist das Spiel mit der Dichotomie von Innen und Außen: Die mysteriöse Gestalt erscheint als Projektion eines idealen Selbst, während die symbolische Tür zwischen beiden Welten verschlossen bleibt.
Für diese eindringliche Inszenierung, mit einem feinen Gespür für visuelle Poesie und akustische Dichte von Verlangen und Stillstand, vergibt die Jury den zweiten Preis in der Kategorie TALENT.

1. Preis in der Kategorie PROFESSIONAL
Nina Raab: „Mama“ // Erlangen 2025 // 5 Min.
Der Film „Mama“ zeigt eine sorgenvolle Mutter, die ihren Sohn emotional nicht loslassen kann.

Laudatio:
Manche Bilder sagen mehr als tausend Worte es je könnten – „Mama“ ist eine solche Geschichte. In nur wenigen Minuten entführt uns der Film in die tiefen, oft unausgesprochenen Emotionen zwischen Mutter und Sohn. Ein Sohn, der mittlerweile erwachsen ist. – In brillanter Erzählweise wird uns eine Alltagsbeobachtung gezeigt, die universell und zugleich persönlich ist: Wie lange bleibt man Kind, wenn man erwachsen wird?
Mit einem einfühlsamen erzählerischen Kniff – den erwachsenen Sohn in der Rolle eines Jungen darzustellen – macht die Regisseurin Nina Raab das Spannungsfeld zwischen Selbstständigkeit und familiärer Geborgenheit greifbar. Die Mutter, voller Fürsorge und Liebe, sieht in ihrem Sohn noch immer ihr Kind, das sie beschützen will. Doch als er sich von ihr löst, bleibt ein Moment der Leere – und schließlich ein Neuanfang.
Visuell kraftvoll inszeniert, mit einem durchdachten Einsatz von Kamera, Licht und Schnitt, überzeugt „Mama“ nicht nur inhaltlich, sondern auch ästhetisch und lässt neben der Ernsthaftigkeit auch einen gewissen Humor nicht vermissen. Die Darsteller*innen bringen mit feinen Nuancen die emotionale Tiefe der Figuren auf die Leinwand. – Ein Kurzfilm, der die Jury mit einem Lächeln und einem leichten Ziehen im Herzen zurücklässt – und der zeigt, dass Loslassen auch ein Akt der Liebe ist.

2. Preis in der Kategorie PROFESSIONAL
Bullshit Boulevard: „Looney Eye 2 – The Movie“ // Heilsbronn 2024 // 11 Min.
Ein abgehalfterter Privatdetektiv macht in Los Angeles Jagd auf einen Gegenstand von unschätzbarem Wert: einen Burger.

Laudatio:
Ein Trenchcoat-tragender Privatdetektiv erhält von einer mysteriösen Französin den Auftrag, nach einem verlorenen Schatz zu suchen, doch ein wortkarger Schurke kommt ihm in die Quere. Klingt wie ein routinierter Krimi, doch „Looney Eye 2 – The Movie“ ist eine Persiflage auf gängige Hollywood-Genres, herrlich skurril und durchtränkt von absurder Komik. Der Privatdetektiv Norman Hope ist eine schräge Mischung aus Sam Spade, dem hartgesottenen Detektiv aus dem Noir-Klassiker „Der Malteser Falke“ und Blake Edwards‘ Inspektor Clouseau – zudem spricht die Figur ein Schwarzenegger-Englisch, kämpft mit seinem lebendig gewordenen Trenchcoat und versucht diesen zu bändigen. Eine groteske Komik durchzieht den Film, ein Gag jagt den anderen, eine dadaistische Achterbahnfahrt in Hollywood-Kulisse.
Stilmittel aus dem Genre des Film Noir wie Voiceover kommen zum Einsatz, eine Stop-Motion-Animation ist eingebaut und die großartige und vielschichtige Kameraarbeit bietet ausgefeilte Bilder.
Das Team Bullshit Boulevard, bestehend aus Vincent Maurer, Paul Hartmann, Lennard Fricke und Alexander Peskador konnte die Jury einstimmig überzeugen: Filmfans haben ihre Freude an den eingebetteten stilistischen Anleihen aus der Filmgeschichte, andererseits ist der 10minütige Kurzfilm auf erfrischend originelle Weise ein großer Spaß für Jung und Alt. Kurzum: „Ein Stoff, aus dem Träume sind“. Gratulation zu diesem verdienten 2. Preis in der Kategorie PROFESSIONAL!

Lobende Erwähnung in der Kategorie COMING UP
Die Hermis „Zusammen“ // Erlangen 2025 // 5 Min.
Die Brandmauer zur AfD wackelt, die Gesellschaft ist gespalten. Das Musikvideo zu dem selbstgeschriebenen Song „Zusammen“ soll ein Zeichen setzen, dass wir die Probleme unserer Zeit nur mit Zusammenhalt und gegenseitigem Verständnis lösen können. „All the world should hold together – And Love will be the answer forever!“

Laudatio:
So unpolitisch diese Jugend – das hört man viel zu häufig heutzutage. Doch im Musikvideo „Zusammen“ zeigen die Schüler*innen der Theater-AG der Hermann-Hedenus-Mittelschule, dass dies durchaus nicht stimmt. Die jungen Menschen beweisen auf kreative Weise, wie politisch sie wirklich sind.  Sie erzählen von ihren persönlichen Wünschen und Ängsten. Jede*r Einzelne setzt sich mit den politischen Themen unserer Gesellschaft auseinander – sei es Migration, Krieg, Gewalt, Alten- und Krankenpflege oder seelische Gesundheit. Selina und Franka, die Macherinnen des Musikvideos, sind davon überzeugt, dass in einer Welt, in der sich die Menschen immer mehr voneinander entfremden, die Probleme unserer Gesellschaft nur gemeinsam gelöst werden können.
Danke für dieses aufrüttelnde und ermutigende Musikvideo. Die Jury freut sich auf eure weiteren Beiträge! Ihr zeigt uns, dass Kunst nicht nur unterhält, sondern auch bewegt, aufrüttelt und zum Nachdenken anregt. Bleibt mutig, bleibt laut und bleibt kreativ – denn genau das braucht unsere Gesellschaft!

Lobende Erwähnung in der Kategorie TALENT
tk-films: „Müdibär“ // Lauf an der Pegnitz 2024 // 3 Min.
Zwei Freunde sind an Halloween verkleidet unterwegs, um Süßes-oder-Saures-Streiche zu spielen. Doch beim Begutachten ihrer Ausbeute ist Nils plötzlich spurlos verschwunden. Hoffentlich ist das nur ein schlechter Scherz und hat nichts mit dem Serienmörder mit Bärenmaske zu tun, von dem die ganze Woche im Radio schon die Rede war…

Laudatio:
Mit „Müdibär“ beweist der Regisseur ein bemerkenswertes Gespür für filmische Spannung auf kleinstem Raum. Der Kurzfilm entfaltet in nur zwei Minuten eine unheilvolle Atmosphäre, die als Kleinod des Kurzhorrors gelten darf. Das Szenario katapultiert die Zuschauer direkt in eine düstere Halloween-Nacht, in der ein harmloser Streich in bedrohlichen Ernst umschlägt.
Das Spiel mit Kamerawinkeln, Licht und Schatten wird hier zu einem integralen Bestandteil der Dramaturgie: Kontraste zwischen diffusen Halbdunkeln und kaltem Kunstlicht erzeugen eine Bildsprache, die gleichermaßen Unbehagen und ästhetische Faszination hervorruft.
Besonders hervorzuheben ist der Einsatz des Gewächshauses als finales Setting. Die feuchte, bedrückende Atmosphäre dieses Raumes, mit seiner eigenwilligen Kombination aus Verfall und Vitalität, fungiert nicht nur als Kulisse, sondern als erzählerisches Statement. Es wird zum Symbol für eine sich unaufhaltsam verdichtende Bedrohung, deren klaustrophobische Wirkung auf die Zuschauer übergreift. – Mit knappen, pointierten Mitteln gelingt es dem Regisseur, Horror und makabren Humor auf kreative Weise zu verbinden. Für diesen mutigen Umgang mit dem Genre und die visuelle Präzision spricht die Jury „Müdibär“ eine lobende Erwähnung in der Kategorie TALENT aus.

Sonderpreise:

FRANKEN FERNSEHEN KURZFILMPREIS
Lucky Shrimp Studio: „Slime On!“ // Nürnberg 2024 // 5 Min.
Eine unsichere, hungrige Schnecke überquert eine belebte Straße, um einen saftigen Salat zu erreichen – ein lebensgefährliches Unterfangen. Doch ist nicht alles so, wie es scheint…

Laudatio:
„Der Weg ist das Ziel“ – diese Weisheit spiegelt sich in „Slime on!“ auf eindrucksvolle Weise wider. Eine unsichere, hungrige Schnecke wagt die riskante Überquerung einer belebten Straße, um einen saftigen Salat zu erreichen. Doch nichts ist, wie es scheint… – Was zunächst süß und witzig beginnt, entwickelt schnell Tiefgang. Die Zutaten: Glück, Grips und Vertrauen. Es entstand eine Heldenreise mit starkem Charakter, vielen Überraschungen, Wendungen, Herausforderungen und schließlich einem Happy End. „Slime on!“ entführt die Zuschauenden in den knapp fünf Minuten in eine andere Welt und alle fiebern mit der Schnecke mit. Es geht ums Durchhalten, Weitermachen und Ausdauer haben. Und schnell wurde die Story zum eigenen Produktionsmotto. Der Film besticht durch seine abwechslungsreiche Bildsprache, herausragende Animationen und ein stimmiges Musik-Arrangement. Liebevolle Details, präzise Rhythmuswechsel, durchdachtes Design und eine professionelle Umsetzung machen „Slime on!“ zu einem wahren Highlight. – Ein großes Kompliment an das Team von Lucky Shrimp Studio! „Slime on!“ ist von der Idee bis zur Umsetzung ein verdienter Gewinner des KURZFILMPREISES von Franken Fernsehen.
Zitat: „Für manche ist es ein Film über eine Schnecke, die eine Straße überquert. Für uns ist es ein Film über das Filmemachen.“ Herzlichen Glückwunsch an Ana Scheele, Sophie Litvinenko und Long Huy Dao!

SONDERTHEMA „Gerechtigkeit“
Flavia Lacramas Schwerpunktfilm Team: „Licht an“ // Ansbach 2024 // 17 Min.
Ein junges Mädchen aus Rumänien zieht mitten in der Pandemie in eine kleine Stadt in Deutschland, um dort zu studieren. Um den Vertrag für ihr neues Zuhause zu unterschreiben, muss sie zuerst mit dem bürokratischen System kämpfen.

Laudatio:
Eine neue Episode im Leben der rumänischen Studentin Cătălina Lucian startet im nächtlichen Ansbach. Dort steigt sie aus einem Bus und freut sich auf ihr Studium, trotz der Pandemie. Bis das eigentliche Studium der Schwerpunkt ihres Lebens sein darf, müssen jedoch noch einige Hürden überwunden werden: Bürokratie, Diskriminierung und einfach zu wenig Empathie und Menschlichkeit.
Dies ist nicht nur ein Drehbuch, sondern von der Regisseurin Flavia Lacrama erlebte Realität. Dies merkt man dem Film an. Die Szenen wirken nie gestellt. Der ganze Film ist sehr berührend. Auf allen Ebenen, visuell, schauspielerisch, atmosphärisch stark verdichtet. Die Situation ist sehr stimmig und pointiert eingefangen.
Dem Betrachtenden tut der Perspektivwechsel sehr gut, um sich in die Situation des neuen Ankommens in Deutschland einfühlen zu können. Hoffentlich macht er vielen weiteren Einwandernden Mut, die anfänglichen Schwierigkeiten zu überwinden und die Ziele dann in Deutschland verfolgen zu können. – Dieser Film ist auch ein Schrei für Gerechtigkeit und gewinnt daher sehr verdient den SONDERPREIS „GERECHTIGKEIT“ beim Mittelfränkischen Jugendfilmfestival 2025.

Publikumspreis
Nina Raab: „Ein Euro wert“ // Erlangen 2025 // 3 Min.
Ein gehetzter Geschäftsmann, der seine Umgebung kaum noch wahrnimmt, wird durch einen Zufall gezwungen, innezuhalten und sich Zeit zu nehmen.