Die preisgekrönten Filme der niederbayerischen JUFINALE 2025


Niederbayerischer Kinderfilmpreis
Die falsche Spur I Filmcamp des Kreisjugendring Passau
Laudation von: Lisa Mutschke
Was passiert, wenn Likes wichtiger werden als Freundschaft? „Die falsche Spur“ zeigt, wie schnell ein harmloser Trend auf Klassenfahrt aus dem Ruder laufen kann – und dass Ehrlichkeit manchmal mehr Mut braucht als jeder Streich.
Auf einer Klassenfahrt wird ein harmloser Trend plötzlich gefährlich: Zwei Influencerinnen spielen Streiche – undzwar nur für Likes und Reichweite. Doch ein Livestream bringt die Wahrheit ans Licht – und plötzlich geht es nicht mehr um Klickzahlen, sondern um Verantwortung und Zusammenhalt.
Dass die jungen Filmemacher*innen erst elf Jahre alt sind, vergisst man beim Zuschauen schnell. Mit erstaunlicher Natürlichkeit und Spielfreude tragen sie die Geschichte – ihre schauspielerischen Leistungen wirken glaubwürdig, lebendig und durchgehend authentisch. Besonders beeindruckend ist, wie sie Emotionen transportieren: Scham, Freude, Wut und Einsicht – alles findet auf der Leinwand seinen Platz.
Entstanden im Rahmen eines Filmcamps des Kreisjugendrings Passau – unterstützt von der Medienfachberatung des Bezirksjugendrings Niederbayern – ist „Die falsche Spur“ ein großartiges Beispiel dafür, wie Kinder mit Kreativität und Teamgeist gesellschaftlich relevante Themen aufgreifen und in spannende Geschichten verwandeln können.
Die Jury zeichnet „Die falsche Spur“ für seine starke Botschaft, das überzeugende Schauspiel und die beeindruckende Leistung eines so jungen Teams mit dem Kinderfilmpreis aus.
Herzlichen Glückwunsch– ihr seid auf der richtigen Spur!


Preis der Jugendarbeit
#WoistRosa | Die Jugend Pilsting – Wallersdorf
Laudation von: David Block
Ein Jugendtreff, 14 Jugendliche darunter möchtegern Influencer, Liebespärchen, Tech-Profis und… die Polizei, das Fernsehen und ein Krankenwagen? #WoistRosa ist viel mehr als ein wunderbar produzierter und gedrehter Action-Spielfilm-Thriller, er ist das Paradebeispiel für exzellente, nachhaltige Jugendarbeit!
Mit #WoistRosa schafft es das gesamte Team des Filmes eine tiefgehende, mitreißende und spannende Handlung zu erzählen. Mit Bezug auf die reale Lebensrealität von Jugendlichen wurden hier nicht nur geschickt mehrere Handlungsstränge miteinander kombiniert, sondern auch Rollenbilder überzogen, Klischees satirisch aufgezeigt und trotzdem weiterhin gut integriert. Darüber hinaus zeugt der Film von einer Detailliebe: echte Chatverläufe, gute Requisiten und auch geschminkte Wunden.
Neben des Filmes muss aber insbesondere auch die Arbeit abseits der Kamera gewürdigt werden. Nicht nur war ein großes Team involviert um diesen Film möglich zu machen, so waren auch lokale Organisationen, Vereine und Kommunen an ihrer Mitwirkung beteiligt! Polizei, Johanniter, NiederbayernTV, Landjugend Haidlfing, die Gemeinde Wallersdorf & Pilsting, der Verein für Gartenbau und Landschaftspflege und mehrere Familien – so viel Unterstützung für die Förderung dieses äußerst gelungenen Jugendfilmes ist ein Beispiel für herausragende Leistungen der Jugendlichen und der begleitenden Jugendarbeit.
Deshalb freut es uns als Jury ungemein euch, liebe Jugend Pilsting Wallersdorf euch den besonderen Preis der Jugendarbeit Verleihen zu dürfen! Ein herausragender Film mit Lachen, Wir-gefühl und Luft anhalten bis zum Ende! Vielen Dank für diesen Film! Es war uns eine Ehre.


Sonderpreis „Gerechtigkeit“
Wach auf! | Wach auf!
Laudation von: Lisa Mutschke
„Wach auf!“ – ein Titel, der nicht bittet, sondern auffordert. Der Kurzfilm macht spürbar, was viele längst wissen, aber zu oft verdrängen: Die Klimakrise ist keine ferne Zukunft, sie betrifft uns, und zwar hier und jetzt.
In eindrucksvollen Bildern zeigt der Film, wie eine junge Frau mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert wird – und wie Ohnmacht, Verantwortung und Gerechtigkeit miteinander verwoben
sind. Ohne viele Worte, aber mit großer emotionaler Wucht macht „Wach auf!“ spürbar, wie Ungleichheit und Verantwortung miteinander verwoben sind – zwischen den Generationen, zwischen Handeln und Wegsehen.
Der Film überzeugt durch seine klare Bildsprache und den Mut zur Reduktion. Jede Szene, jede Farbgebung trägt zur Atmosphäre bei und verdichtet das Thema zu einer starken, visuellen Botschaft: Gerechtigkeit beginnt dort, wo wir die Augen nicht länger verschließen. „Wach auf!“ zeigt, dass große Botschaften keine großen Effekte brauchen, sondern Haltung und Bewusstsein.
Für seine klare visuelle Sprache, den Mut zur Einfachheit und die eindringliche Botschaft zeichnet die Jury „Wach auf!“ mit dem Sonderpreis zum Thema Gerechtigkeit aus. Herzlichen Glückwunsch!


Niederbayerischer Jugendfilmpreis
Blind | Vincent Clausnitzer & Louis Göschl
Laudation von: Manuel Klavers
Eine Begegnung, zwei Perspektiven – und die Frage: Warum? Der Film „Blind“ von Vincent Clausnitzer und Louis Göschl erzählt von Schuld, vom Schweigen – von dem Gefühl, etwas ignoriert zu haben, das man vielleicht hätte verhindern können.
Schon in den ersten Sekunden wird klar: Hier hatte man richtig Bock auf Film. Alle Gewerke – ob Regie, Kamera oder Schauspiel – greifen perfekt ineinander. Man spürt das Herzblut und die Liebe zum Detail, die in dieses Projekt geflossen sind.
Der Film ist stark inszeniert – mit einem gekonnten Pacing, das die Geschichte konsequent bis zur Auflösung am Ende trägt. Auch technisch glänzt „Blind“ auf höchstem Niveau: starke Kameraarbeit, gepaart mit einem stimmungsvollen Color Grading, das einen die innere Zerrissenheit in jeder Einstellung spüren lässt, und ein Soundtrack, der unter die Haut geht. Die Schauspielleistungen sind so subtil und authentisch, dass man vergisst, dass hier keine Profis vor der Kamera stehen.
Doch „Blind“ überzeugt nicht nur durch seine Form. Der Film hallt nach und lässt einen auch lange nach dem Abspann nicht mehr los. Der Perspektivwechsel am Ende ist nicht nur erzählerisch ein kluger Kniff, sondern kommt mit einer emotionalen Wucht daher, die zum Nachdenken anregt. Er löst die Begegnung der beiden Figuren, Emma und Daniel, gekonnt auf, wirft gleichzeitig neue Fragen nach Schuld auf und zeigt, wie selbst kleine Entscheidungen das Schicksal eines anderen Menschen beeinflussen können. Würde Daniel noch leben, wäre Emma nicht ins Auto gestiegen? Manchmal sieht man erst, was wirklich war, wenn es zu spät ist.
„Blind“ ist ein Film, der bewegt und zeigt, was junge Filmschaffende draufhaben. Für genau solche Projekte ist die JUFINALE gemacht. Chapeau!
Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch zum Niederbayerischen Jugendfilmpreis 2025 – und bitte weiter so!


Niederbayerischer Jugendfilmpreis
Codename Silver Agent | Markus Jogwich im Rahmen des Studiengangs der Medientechnik der TH Deggendorf
Laudation von: Christian Akber-Sade
Eine Begegnung, zwei Perspektiven – und die Frage: Warum? Der Film „Blind“ von Vincent Clausnitzer und Louis Göschl erzählt von Schuld, vom Schweigen – von dem Gefühl, etwas ignoriert zu haben, das man vielleicht hätte verhindern können.
Schon in den ersten Sekunden wird klar: Hier hatte man richtig Bock auf Film. Alle Gewerke – ob Regie, Kamera oder Schauspiel – greifen perfekt ineinander. Man spürt das Herzblut und die Liebe zum Detail, die in dieses Projekt geflossen sind.
Der Film ist stark inszeniert – mit einem gekonnten Pacing, das die Geschichte konsequent bis zur Auflösung am Ende trägt. Auch technisch glänzt „Blind“ auf höchstem Niveau: starke Kameraarbeit, gepaart mit einem stimmungsvollen Color Grading, das einen die innere Zerrissenheit in jeder Einstellung spüren lässt, und ein Soundtrack, der unter die Haut geht. Die Schauspielleistungen sind so subtil und authentisch, dass man vergisst, dass hier keine Profis vor der Kamera stehen.
Doch „Blind“ überzeugt nicht nur durch seine Form. Der Film hallt nach und lässt einen auch lange nach dem Abspann nicht mehr los. Der Perspektivwechsel am Ende ist nicht nur erzählerisch ein kluger Kniff, sondern kommt mit einer emotionalen Wucht daher, die zum Nachdenken anregt. Er löst die Begegnung der beiden Figuren, Emma und Daniel, gekonnt auf, wirft gleichzeitig neue Fragen nach Schuld auf und zeigt, wie selbst kleine Entscheidungen das Schicksal eines anderen Menschen beeinflussen können. Würde Daniel noch leben, wäre Emma nicht ins Auto gestiegen? Manchmal sieht man erst, was wirklich war, wenn es zu spät ist.
„Blind“ ist ein Film, der bewegt und zeigt, was junge Filmschaffende draufhaben. Für genau solche Projekte ist die JUFINALE gemacht. Chapeau!
Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch zum Niederbayerischen Jugendfilmpreis 2025 – und bitte weiter so!


Niederbayerischer Jugendfilmpreis
Liebes imerológio| Deutsch-Griechisches Filmprojekt
Laudation von: Christian Akber-Sade
Liebes Tagebuch,
ich muss dir etwas erzählen. Ich habe einen Film gesehen, der mich nachdenklich gemacht hat – mich als heterosexuellen Mann, dessen Geschlecht oder sexuelle Orientierung nie zu persönlichen Problemen geführt hat. In dem Film geht es um eine Reise eine jungen, non-binären, queeren Person, die sich so gibt, wie sie das will – und sich dabei trotzdem in unserer deutschen Gesellschaft nie richtig frei fühlt. Doch dann kommt sie in kleines, konservatives, griechisches Dorf – so etwas wie der Gegenentwurf zu ihrer Lebensweise. Ein Dorf, in dem man sich vielleicht noch viel weniger frei fühlen darf, als in ihrer eigenen Heimat. Dort trifft sie eine junge Frau, die – bildlich gesprochen – offensichtlich in schweren traditionell-konservativen Ketten liegt, einem Rollenbild entspricht, die aber gerne ausbrechen würde, anders sein würde, als man es von ihr erwartet. Es entsteht eine Freundschaft. Vielleicht sogar ein Flirt, vielleicht sogar Gefühle? Jedenfalls beginnt eine Reise zu sich selbst, ein Gefühl der Freiheit mitten im Gefängnis der Traditionen. Doch das gefällt nicht allen. Und ganz plötzlich ist es auch schon wieder vorbei.
Der Film endet – ob bewusst oder unbewusst – mit einem ganz starken Bild. Die junge Frau schminkt sich ab, die Maske fällt, aber eigentlich setzt sie sich die Maske ja wieder auf – und taucht wieder ab, in ihr Leben, in dem sie nicht sie selbst sein kann.
Bei diesem Film überzeugt so viel. Das Überwinden von Sprachbarrieren bei der Produktion und die Bündelung kreativer Ideen in so kurzer Zeit, die Bildsprache, die MOS-Szenen, also die stummen Dialoge, die Locationauswahl, die Schauspieler, der Aufbau. Vor allem aber auch das Thema, das bei den politischen Entwicklungen im Land für junge Menschen aktueller denn je ist. Auch hier in Niederbayern mag man manchen Menschen zurufen: Schaut diesen Film und überdenkt vielleicht die eigene Einstellung. Der Niederbayerische Filmpreis geht völlig verdient an „Liebes imerológio“. Herzlichen Glückwunsch!
