Vielleicht

von filmgruppe staatl. bsz alfons goppel schweinfurt

2017  •  Dokumentarfilm  •  20 Min.  • Unterfranken

Minhaj, Muzayan und Khadar leben seit mehreren Jahren in Deutschland und versuchen hier eine Heimat zu finden. Ob sie bleiben dürfen, wissen sie nicht. Der Film zeigt Einblicke in eine Lebenszeit in Warteschlaufe. Die drei Jugendlichen haben sich gegenseitig Fragen gestellt und Szenen aus dem Leben der jeweils anderen filmisch dokumentiert. Daraus ist dieser Film entstanden.

PREISTRÄGER BAYERISCHES KINDER & JUGENDFILM FESTIVAL 2018 | SONDERPREIS HEIMAT

Laudatio

„Vielleicht“ ist ein sehr emotionaler Film, der trotz der schwierigen Situation der (drei) Jugendlichen, Hoffnung auf das Leben gibt. Unverfälscht, ehrlich und überzeugend durch seine Authentizität, die uns in vielen Momenten sehr berührt. Drei persönliche Geschichten zum Thema Heimat, die einen zum Nachdenken anregen, ob und durch was Heimat definiert ist.

Preisträger JUFINALE Unterfranken | Sonderthema "Heimat"

Laudatio: Heimat: „das Land oder die Gegend, wo man geboren und aufgewachsen ist oder wo man sich zu Hause fühlt, weil man schon lange dort wohnt.“

So sagt es die Definition. Heimat könnte aber vielleicht auch ein Gefühl sein. Heimat kann vielleicht auch ein Sehnsuchtsort sein. Was Heimat ist, das muss vielleicht jeder für sich selbst entscheiden. Auf jeden Fall dürfen wir in diesem Jahr einen Sonderpreis „Heimat“ vergeben und das wollen wir hiermit sehr gerne tun.

Der Beitrag, der den Applaus der Jury gefunden hat, ist ein Heimatfilm der ganz anderen Art. Vielleicht kann man darüber streiten, ob es überhaupt ein Film über Heimat ist. Vielleicht haben die Protagonisten nämlich gar keine Heimat. Oder jedenfalls nicht hier. Vielleicht wird Unterfranken auch ihre neue Heimat, vielleicht aber auch nicht. 

Vielleicht hat der Jury der zu ehrende Beitrag auch deshalb so gut gefallen, weil er ganz ohne  zusätzlichen Text funktioniert. Nur mit Interviews. Vielleicht war das in der Umsetzung nicht immer technisch brilliant ausgefeilt, aber vielleicht ist das auch nicht wichtig, weil gut gewählte Bilder die Botschaft hervorragend transportieren. Weil wir den Protagonisten nahe kommen, weil wir mit ihnen fühlen. Und weil wir beginnen zu begreifen, wie sich einer fühlt, der nur vielleicht hier bei uns bleiben und eine Heimat bekommen kann darf. Obwohl in seiner eigentlichen Heimat vielleicht sein Leben in höchster Gefahr ist. 

„Vielleicht“ ist wie gesagt ein Heimatfilm der anderen Art. Aber einer, der gezeigt werden muss, weil die Geschichte der Menschen in ihm nicht nur vielleicht, sondern ganz sicher erzählt werden muss. Und deshalb freuen wir von der Jury uns, dass der Sonderpreis „Heimat“ verbunden mit 200 Euro und der Nominierung fürs Bayerische Kinder- und Jugendfilmfestival nach Schweinfurt geht. An Sabine Otter und ihre großartige Filmgruppe des Beruflichen Schulzentrums Alfons Goppel. Weil dort nicht nur vielleicht, sondern ganz sicher wertvolle und ausnehmend gute Arbeit geleistet wird, übrigens schon seit vielen Jahren. Herzlichen Glückwunsch

Gewinner

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