von AAGPictures
2017 • Spielfilm • 22 Min. • Oberpfalz
Nachbar‘; handelt von einem alten Mann, der sich gar nicht freut, dass neben ihm eines Tages eine Familie von Flüchtlingen einzieht. Es kommt zu Konflikten. Laudatio: Es ist für den Zuschauer immer wieder berührend, auf der Leinwand mitzuerleben, wie sich der Schmerz der Filmfiguren langsam in eine Kraft verwandelt, eine Kraft, die Leben verändern kann, eine Kraft, die die diese Figuren über sich hinauswachsen lässt.Umso besser, wenn das so überzeugend gelingt wie in dem Film „Nachbar“, der uns mitnimmt auf eine Reise durch die Stille und Stummheit eines Mannes, dessen Dasein nur noch wenige Stationen kennt: den Friedhof, auf dem seine Frau begraben liegt, den Fernseher, der Lebensgeräusche abrufbar macht, die Ordnung vor seiner Wohnungstüre, die ständig bedroht scheint, die Versuche, sich zumindest in der Kneipe zwischenmenschliche Nähe zu verschaffen.Eines Tages ziehen Flüchtlinge in die Wohnung gegenüber ein und stellen die kleine, unbeachtete Weltordnung des Mannes auf den Kopf. Und das machen diese Fremden so beharrlich und unbeirrt, bis sie alle das Scheitern an dieser Welt gemeinsam doch noch mit dem des Nachbarn vereint und stärker macht. Wir werden Zeuge, wie ein großer Moment entsteht. Jeder Schauspieler, bis hin zur kleinsten Rolle, trägt uns seine Filmfigur mit beeindruckender Sicherheit vor, voller Vertrauen in die Ereignisse, die, wie es sich für einen guten Film ebenfalls gehört, auch Überraschungen bieten. Schwarz-Weiß-Malerei sucht man hier vergebens. Die technische Umsetzung des Films folgt dem Thema, bleibt unaufdringlich und konzentriert.
Gewinner