Fleshbreath

von Claudia Diwold, Dominik Mayer, Maximiliane Nirschl, Florian Reittner

2015  •  Experimentalfilm  •  8 Min.  • Niederbayern

Fleshbreath ist ein experimeteller Tanzfilm der eine tänzerische Choreographie in eine Geschichte verpackt und sich mit allen Facetten des Atmens auseinandersetzt.

Wir passen uns oft unbewusst an den von der Gesellschaft vorgegebenen
Atmungsrhythmus an, obwohl dieser nicht unserem persönlichen entspricht und es
Voraussetzung für unser Wohlbefinden ist, einen eigenen Takt im Leben zu finden.
Inwiefern können wir uns also von immer gleichbleibenden Rhythmen, die uns andere
vorgeben befreien und Raum für die eigene
Entwicklung und Veränderung lassen?
“Die Macher des Filmes „Fleshbreath“ schaffen es auf beeindruckende Art und Weise, uns mit den urfilmischen Mitteln des Bildes und des Tons mit auf die traumhafte innere Reise einer jungen Frau zu nehmen, wobei sich der Rhythmus ihrer Bewegungen auf uns zu übertragen scheint und uns so, trotz des bequemen Sitzens im Kinosessel, geradezu körperlich erfahren lässt, was die Protagonistin in ihrer Meditation erlebt. Aus einem herausragenden Sounddesign erwächst mit der Zeit ein Beat, aus dem sich die packende Choreographie generiert – oder eben umgekehrt. Man vermag nicht mehr festzustellen, was zuerst da war. Die körperlichen und darstellerischen Leistungen der Tänzer legen hierfür den Grundstein. Ihre Choreo und die Musik ergänzen sich perfekt. Ebenso die exzellente Kameraarbeit, die hochdynamisch, aber stets unaufdringlich, immer nur der Geschichte dient. Bewegung, Bildausschnitt und Farbgebung sind wohlüberlegt und nie beliebig gewählt. Garniert wird das Bild mit beeindruckenden Highspeed- aufnahmen, wirkungsvollen Spezialeffekten und mit einfachen, aber gelungenen Animationen, die bei aller Tiefsinnigkeit sogar noch einen witzigen Moment erzeugen. Hervorzuheben sind außerdem die sorgsam gewählten Kostüme und das Make-up sowie die ausgesuchten Drehorte, die die Geschichte vermeintlich zeitlos an einem undefinierten Ort spielen lassen, ganz subtil und teils in der Unschärfe, aber doch ein schönes Gegenwartsporträt der Stadt Salzburg zeichnen. All diese Elemente potenzieren sich in einer mehr als gelungenen Montage (von Maximiliane Nirschl) gegenseitig und bilden als Ganzes ein beeindruckendes und mitreißendes Seherlebnis, das uns in außergewöhnlicher Weise mit auf eine Reise nimmt und uns vollkommen ohne Dialoge eine sehr große Geschichte erzählt, an deren Ende wir uns kurz daran erinnern müssen, wieder im eigenen Rhythmus zu atmen.”

Gewinner

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