von Hochschule Ansbach
2019 • Spielfilm • 17 Min. • Mittelfranken
Lavender ignoriert Probleme und rennt vor Konflikten davon. Ihr Traum ist eine Tauchreise mit ihrem Freund Rashid. Doch ihre Mutter steht dem Ziel im Weg. Lavender muss sich ihren Ängsten und somit auch den Ängsten ihrer Mutter stellen. Es beginnt ein Kampf gegen Vorurteile und für Freiheit.
32. Mittelfränkisches Jugendfilmfestival 2020 – 2. Preis in der Kategorie PROFESSIONAL
Laudatio: „Eine junge Frau philosophiert unter Wasser über die Angst. Nach dem Auftauchen aus diesem Traum kehrt sie zurück in die Realität. Es sind nicht nur einfache Schnitte, die diese ersten Sequenzen verbinden, sondern es wird mit Schärfe und Unschärfe, der Blende, mit Symbolen und mit Close-Ups der Augen der jungen Frau der Unterschied zwischen Traum und Realität sichtbar. Das ist handwerklich gut gemacht und kreativ zugleich. Wir lernen eine verängstigte Mutter kennen, die ihre Tochter am liebsten vor allem Bösen in der Welt beschützen möchte und dabei auch noch ihre Vorurteile gegenüber dem Fremden pflegt. Diese Vorurteile werden noch durch entsprechende Angstmeldungen, die aus dem Radio kommen, unterstützt. Lavender, so heißt die junge Frau, hat einen Weg gefunden, sich vor den Angsttiraden ihrer Mutter zu schützen. Sie taucht einfach ab. Unter Wasser trifft sie jeweils ihren verstorbenen Vater, der sie versteht und ihr Geborgenheit gibt. Eines Tages möchte Lavender Rachid, ihren ägyptischen Freund, der Mutter vorstellen. Das Kennenlernen verläuft natürlich sehr gezwungen (umwerfend die ‚Handschuh-Szene‘ zur Begrüßung) und irgendwann kann die Mutter ihre Angsttiraden nicht mehr zurückhalten. Ihre Fremdenfeindlichkeit bricht ungeschminkt aus ihr heraus und Lavender taucht wieder ab. Diesmal aber taucht sie mit der Erkenntnis auf, sich der realen Welt stellen zu wollen. Eine letzte Sequenz unter Wasser mit einem Plädoyer für Liebe, Toleranz und Freiheit schließt den Film ab. Der Film wird getragen durch eine schlüssige Geschichte und vor allem durch die wunderbaren Unterwasseraufnahmen, die Stefanie Kretsch wahrlich gelungen sind. Dazu wurde eine Unterwasserwelt in die Aufnahmen perfekt montiert und integriert. Die jeweiligen Szenen sind mit einem sphärischen Soundtrack passend unterlegt. Die Jury freut sich, den Film mit dem zweiten Preis in der Kategorie PROFESSIONAL auszeichnen zu dürfen.“