von flimgo
2018 • Dokumentarfilm • 5 Min. • Oberbayern
Heidi kommt an eine neue Schule. Es dauert keine Sekunde, da muss sie erleben, was es bedeutet, nicht dazuzugehören und dies sofort zu spüren zu bekommen. Der Film begleitet sie auf diesem Weg, jeden Tag in jeder Situation Angst haben zu müssen, drangsaliert, schikaniert und ausgestoßen zu werden.
„Alpenveilchen“ ist auf Initiative einer fünften Klasse entstanden und den Schülern lag viel daran zwar auf der einen Seite zu zeigen, wie Mobbing im Alltag aussieht – aber noch mehr lag ihnen daran, dass diejenigen, die beim Film mitgemacht haben, erleben konnten, was es bedeutet, in der Rolle eines anderen zu stecken. Das Erlebnis und die Erfahrung, einer täglich gemobbten Person zu teilen , das Gefühl, derjenige zu sein, der andere ausgrenzt und demütigt – das war in den Augen der Schüler die eigentlich wichtige Erfahrung und Botschaft des Films.
„Alpenvielchen“ ist daher eher eine Art Erlebensdokumentation eines Rollenspiels bzw. Rollentauschs. Die Schauspieler kommentieren ihre Erfahrungen ein Jahr nach dem Dreh der Szenen direkt im Film und dadurch offenbaren sich Einsichten, die andernfalls verloren gegangen wären. Bemerkenswert bei diesem Projekt waren die hohe Ausdauer und Eigenständigkeit der Schüler, die von der Idee, über das Drehbuch, Organisation von Drehterminen außerhalb der Schulzeit, langen Gesprächen mit Beteiligten, Betroffenen und den Sozialpädagogen und viele weitere Aufgaben, die sie stets bereitwillig auf sich genommen haben.