Die Preisträger 2012

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Die besten Beiträge wurden von einer unabhängigen Jury mit dem Mittelfränkischen Jugendfilmpreis, einem Geldpreis, sowie einem ‚Lobo‘ ausgezeichnet.
Ausgewählte Filme qualifizieren sich außerdem für das 12. Bayerische Jugendfilmfest „JuFinale“, das vom 15.-17. Juni 2012 in Kulmbach stattfindet.

Nähere Infos zu den Jurys und den Preiskategorien findet ihr unten.

Für Infos zu den Preisträger-Filmen einfach auf den entsprechenden Preis klicken.

Hauptpreise:

1. Preis
Hund & Katze Produktion (Sophie Linnenbaum, Moritz Frisch): „Und dann…?“ (13 Min. // DSLR )
Alle Kinder haben Träume. Von einer bunten Zukunft, von einem aufregenden Beruf… und dann? Was ist aus unseren Ideen von gestern geworden? Eine Bestandsaufnahme.

Nominiert für die Bayerische JuFinale 2012

Laudatio:
Sophie Linnenbaum als Regisseurin und Moritz Frisch, der bei ihren früheren Filmen vor allem für Kamera, Filmton und Musik zuständig war, arbeiten bereits seit einigen Filmprojekten zusammen. 2010 erreichte ihr Kurzfilm „Vater.Mutter.Kind“ den 1. Preis der Jugendjury des Mittelfränkischen Jugendfilmfestivals. Dieses Jahr erhalten nun beide den 1. Preis der Jury für ihren gemeinsamen, dichten, wunderbaren Film, der die alles umfassende Kinderfrage „Und dann…?“ zum Titel hat.
Diese elementare Frage lässt so manchen Erwachsenen manchmal, wenn sie in kindlicher Neugier in bohrender Form wiederholt wird, vergessen, dass auch er oder sie einmal Kinder waren. Doch genau darum geht es in dem künstlerisch-experimentellen, teilweise dokumentarischen Film, der auf poetische Weise untersucht, was aus den Kindheitstraumberufen in der Realität geworden ist. Aber auch, was womöglich noch übrig bleibt, wenn man vor dem letzten Lebensabschnitt steht und gern wieder das kindliche Urvertrauen zu Rate ziehen würde, um sich vorzustellen wie es wohl nach allem weitergeht.
Der Zuschauer wird gleich am Anfang in eine lebendige, professionelle und dennoch sehr eigene Erzählweise hineingeführt. Der rhythmische Wechsel aus Totalen und Nahaufnahmen ist ausgezeichnet komponiert. Die künstlerisch fotografierten Bildausschnitte sind meisterhaft gewählt und das Kontrastieren zwischen der Tonspur, auf der die Kindererzählungen zu hören sind, und der Berufswelt der Erwachsenen im Bild suggeriert auf gekonnte Weise eine ständige Wechselbeziehung. Hinzu kommen fantastische Naturaufnahmen, die teilweise an den Filmkünstler James Benning erinnern, und doch, wie die anderen Aufnahmen, der Erzählrhythmus und das Sounddesign, eine ganz eigene Handschrift zeigen.
Wir sind uns sicher, dass Sophie Linnenbaum und Moritz Frisch auch überregional mit ihren Filmen Aufsehen erregen werden, freuen uns schon auf weitere und wünschen ihnen für die Zukunft viel Glück, denn das Können und das künstlerische Talent dazu haben Sie bereits.

2. Preis
RedEye-Pictures (Stefan Weßling): „Weit Weit Weg“ (15 Min. // DSLR)
Zwei Mädchen aus sozial schwachen Verhältnissen suchen nach Auswegen. Um vor Schule und Familie zu flüchten, treffen sich die beiden auf einem verlassenen Parkhausdach.

Nominiert für die Bayerische JuFinale 2012

Laudatio:
Weit, weit weg zu kommen von all den Problemen, die das Leben so mit sich bringt, das wünscht sich wohl jeder Teenager manchmal. Stefan Weßling zeigt diesen Wunsch in seinem Film „Weit Weit Weg“ aus der Perspektive zweier junger Mädchen aus sozial schwachen Verhältnissen. Behutsam leitet er durch ihr Leben und schafft es die Freundschaft der beiden Protagonistinnen darzustellen, die nebst allen Problemen, wie schlechten Noten, Gewalt oder alkoholabhängigen Eltern existiert und den beiden Halt gibt.
Mit seiner einfühlsamen Story regt der Film zum Nachdenken an. Dies sowie die überzeugende schauspielerische Leistung und gute Kameraführung war für uns ausschlaggebend um hier den 2. Platz zu vergeben. Wir hoffen, dass wir auch in den nächsten Jahren noch viele Produktionen von Stefan Weßling zu Gesicht bekommen. Herzlichen Glückwunsch!

3. Preis
phm-Produktion (Marco Küchler u.a.): „im dunklen raum“ (9 Min. // RED 4K)
Der Film zeigt den täglichen Versuch einer Mutter ihr autistisches Kind aus seiner Einsamkeit zu befreien und gleichzeitig für sich selbst ein wenig Normalität herzustellen.

Nominiert für die Bayerische JuFinale 2012

Laudatio:
Intensiv, unaufdringlich und unspektakulär schildert „im dunklen raum“ von phm-Produktion den Alltag einer Mutter und ihres heranwachsenden Sohns: Vom Wecken über das Frühstück, dem Schulbesuch bis hin zu den Abendstunden. Alltäglich und dennoch besonders: Denn der Junge lebt in seiner ganz eigenen Welt und hat Schwierigkeiten mit anderen zu kommunizieren.
Ohne Mitleid zu erheischen konzentriert sich die Filmgruppe phm-Produktion auf die Mutter und ihr ständiges Bemühen, ihren autistischen Sohn aus seiner Isolation herauszuholen und ein weitgehend normales Leben zu ermöglichen. Fast dokumentarisch begleitet die Kamera die beiden und es wird deutlich, dass es gerade die kleinen Gesten sind, die zeigen, wie sehr die Mutter um ihr Kind bis fast zur Selbstaufgabe kämpft. Der Film zollt damit all denen Respekt, die sich um hilfsbedürftige Menschen kümmern und verdient damit zu Recht den Respekt der Jury.

Sonderpreise:

SONDERTHEMA „HEIMAT“
Hund & Katze Produktion (Moritz Frisch, Sophie Linnenbaum): „Blühe, deutsches Vaterland“ (3 Min. // DSLR)
Abends, ein Mann sitzt vor dem Fernseher, die Nachrichten wissen nichts Gutes über Deutschland zu berichten.

Nominiert für die Bayerische JuFinale 2012

Laudatio:
Mit dem Film „Blühe, deutsches Vaterland“ wird der überzeugende Beweis angetreten, dass schon eine einzige gute Idee reicht, um einen rund herum überzeugenden Kurzfilm zu realisieren. Ganz ohne hohen technischen Aufwand, dafür aber mit einem wirklich überzeugenden Einfall, einem präzise arrangierten Szenenbild und perfektem Schnitt gelingt es den beiden Filmemacher/innen Sophie Linnenbaum und Moritz Frisch einen mehr als unterhaltsamen filmischen Zustandsbericht unserer Republik zu präsentieren, bei dem einem zunehmend das Lachen oder Schmunzeln im Halse stecken bleibt.
Kann frau oder man sich mit der Heimat identifizieren, wenn wie giftiger Brei die ungelösten Probleme aus dem Fernsehgerät quellen? Vielleicht wollen wir alle, wie der fette Protagonist vor der Glotze auf dem Sofa im schmuddeligen Feinripp, bei so viel Elend einfach nur noch umschalten. Das wäre allerdings schade, denn dann würden wir diesen gelungenen Heimatfilm der ganz besonderen Art verpassen.

MUSIKCLIP-PREIS
Simon Begemann / Alex Dannhauser / Nicole Krueger / Mario Jasko / Artem Selennov: „Tonal Y Nagual – Cog in the machine“ (5 Min. // HDV)
Im Kampf gegen die Einsamkeit baut sich ein Wissenschaftler seine eigene Frau. Doch wird sie seine Liebe erwidern? Musikclip. (> Clip auf YouTube)

Laudatio:
„Cog in the machine“ ist ein Stück dampfender, stampfender Industrial der Nürnberger Klangzauberer „Tonal Y Nagual“. Guiseppe Tonal und Tikki Nagual bereiten den schweißtreibenden Boden für diesen außerordentlich gelungenen Videoclip.
Die Szene zeigt uns eine fremde und gleichsam vertraute Gegenwelt von Grusel und wohligem Schauer, von Sehnsucht und Kälte, von Besessenheit und Apathie. Dr. Mabuses Gruselkabinett meets Dr. Frankenstein. Der Protagonist, getrieben von Halluzinationen und Alpträumen wird am Ende Opfer seines zum Leben erweckten Geschöpfs. Es stellt sich heraus, dass auch er selbst nur ein Android, ein künstliches Geschöpf war, eben auch nur ein Rädchen im Getriebe des Großen Ganzen – eben „just a cog in the machine“.
Das Setdesign in fast monochrom gehaltenem Look, aufgepeppt mit gelegentlichen Farbtupfern, ein absolut punktgenauer Schnitt und ein Ablauf exakt im treibenden Rhythmus des Stücks gehalten, sind die Zutaten dieser verstörenden Hexenküche. Dazu kommen die perfekt arrangierten Requisiten, die Detailverliebtheit erkennen lassen. Dies alles war der Jury den Musikclip-Preis des Mittelfränkischen Jugendfilmfestivals 2012 wert.

FRANKEN FERNSEHEN KURZFILMPREIS
Al-Familia Produktion (Rauand Taleb u.a.): „Jeder Kanake gegen jeden Kanaken“ (3 Min. // DSLR)
Ein Autodieb macht sich an einem Auto zu schaffen und wird dabei ertappt.

Nominiert für die Bayerische JuFinale 2012

Laudatio:
Direkt und ohne Schnörkel. Kein vergeistigter Filmtitel. Einfach mal perfekt das Klischee bedienen, damit spielen und daraus einen humorvollen Kurzfilm in Form eines Sketches produzieren. Der Gewinner des Franken Fernsehen Kurzfilmpreises macht das mit einer erstaunlichen Selbstverständlichkeit, und das mit nur 20 Jahren.
„Jeder Kanake gegen jeden Kanaken“ – ja man könnte den Titel als politisch nicht besonders korrekt bezeichnen – oder aber einfach als ironisch ehrlich! Und genauso ehrlich ist auch die Machart des Kurzfilms.
Gut gewählte Bildperspektiven, zwei toll agierende Schauspieler, ein intelligenter Storyaufbau, eine gute Pointe, dazu viel, viel Spaß – das merkt man dem ganzen Projekt an.
Eben kein erhobener Zeigefinger, sondern ein verspielter, selbstironischer Umgang mit Klischees. Kamera, Ton und die Montage sind sehr gelungen. Dazu eine passende, klischeehafte Sprache. Ich stelle mir ganz nebenbei noch vor, dass das geklaute Auto vielleicht sogar Thilo Sarrazin gehört. Die Gesichte spinnt (sich) im Kopf weiter… Mehr kann man von einem Kurzfilm nicht verlangen – herzlichen Glückwunsch an Rauand Taleb.

FIRST CUT
Kinder- und Jugendhaus Bertha: „Jenseits von Gut und Böse“ (15 Min. // DV)
Mehrere Jugendliche sehen unabhängig voneinander denselben Videoclip und werden dadurch in eine Parallelwelt gebeamt. Dort werden sie mit ihren schlimmsten Eigenschaften (Todsünden) konfrontiert.

Nominiert für die Bayerische JuFinale 2012

Laudatio:
Wer Filme wie „Sieben“, „The Ring“ oder „Nightmare on Elm Street“ kennt und mag und wem dazu noch der Filmemacher Mel Brooks ein Begriff ist, der wird von „Jenseits von Gut und Böse“ begeistert sein! Denn in dem 15-Minüter der Bertha-Kids werden Horror, Humor und Slapstick gekonnt miteinander verwoben.
Zehn Jugendliche landen in einer Parallelwelt, nachdem sie unabhängig voneinander denselben beängstigenden Clip gesehen haben. Mit den ihnen dort zugewiesenen unterschiedlichen Charakterrollen versuchen sie, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Watson analysiert, Lara Croft sichert und die Gören schreien – und das sehr eindrucksvoll. Am Ende erliegen sie ihren Todsünden. Doch bevor auch die letzte Protagonistin vom geheimnisvollen Dreiradler niedergemetzelt wird, überrascht der Film mit einer gelungenen Pointe. – Es geht also hoch her in diesem Film und das sehr sehenswert: Die einzelnen gut ausgearbeiteten Charaktere, die spannende Geschichte, die technisch sauber und passend eingesetzten Effekte und nicht zuletzt das überzeugende Spiel der Darsteller machen „Jenseits von Gut und Böse“ zu einem sehr unterhaltsamen Stück Grusel. Und zu einem mehr als würdigen Sieger in der Kategorie „First Cut“.

YOUNG PROFESSIONAL
Patrick Schmidt/ Adrian Schmidt/ Stephan Gelenscher/ Myriam Pitschak: „Der Parasit“ (10 Min. // AVCHD )
Als Herr Martins mit Magenschmerzen den Arzt aufsucht, ahnt er noch nichts von der schwerwiegenden Diagnose: Er hat einen Parasiten.

Laudatio:
Ein offensichtlich von Schmerzen geplagter Mann sitzt beim Arzt im Wartezimmer – so beginnt der 10-minütige Film „Der Parasit“. Hört sich eigentlich nicht nach allzu angenehmer Unterhaltung an? Ist es aber!
Die Story an sich ist schnell erzählt – der junge, von Magenschmerzen geplagte Herr Martins erfährt von seinem Arzt, dass ein Parasit für sein Leiden verantwortlich ist. – Das Wundermittel, das ihm helfen soll? – Placebos. Klar, dass Herr Martins sich da nicht ganz ernst genommen fühlt. „Der Parasit“ schlägt dem Zuschauer aber keines Wegs auf den Magen. Humorvoll und sarkastisch schaffen es die Filmemacher, den Zuschauer zu unterhalten. Hierbei gelingt es den authentischen Schauspielern, den Zuschauer mit Herrn Martins mitfühlen zu lassen. Die durchdachten, witzigen Dialoge verleihen dem Film mit geschickten Wortspielen gekonnt das gewisse Extra. So bittet der Arzt Herrn Martins beispielsweise, auf die Nachricht, dass ein Parasit an seinem Darm rumknabbert, doch bitte nicht so „angefressen“ zu reagieren.
Und trotz des erfrischenden Humors schafft es „Der Parasit“ am Ende, einen durchaus ein wenig ins Grübeln zu bringen…man selbst beginnt sich irgendwann zu fragen…will der Arzt denn nur gut an seinem verzweifelten Patienten verdienen – oder sind die Placebos am Ende doch ernst zu nehmende Medikamente, die dem Parasiten den Garaus bereiten?! – Wir freuen uns daher sehr, den Kurzfilm „Der Parasit“ mit dem Preis in der Kategorie „Young Professional“ auszuzeichnen. Herzlichen Glückwunsch!

PUBLIKUMSPREIS
Lukas Miller: „Gefrorenes Herz“ (7 Min. // DV)
Gefrorenes Herz erzählt visuell die Geschichte eines jungen Liebespaares…
(> Film auf YouTube)

Lobende Erwähnungen:

LOBENDE ERWÄHNUNG [1]
Jugendliche der ejn-OKJA-Häuser: „Unser Film“ (4 Min. // Pocket Video Cam)
Unser Film – unser Leben: Wir sind diejenigen, die unser eigenes Leben in der Hand haben und verantwortlich dafür, was wir daraus machen. „Wir schreiben das Drehbuch zu unserem eigenen Film!“

Laudatio:
Den Musik-Clip „Unser Film“ haben zehn Jugendliche mit unterschiedlichem Background und aus verschiedenen Stadtteilen unter Betreuung der EJN und des Fürther HipHop-Musikers Nemo Nemesis gemeinsam auf die Beine gestellt. Sie haben nicht nur selbst gefilmt und geschnitten, sondern eben auch selbst getextet, gesungen und gereimt. Dabei ist ein handwerklich solider Clip herausgekommen, der dem Zuschauer die Erlebniswelt und das Lebensgefühl der Jugendlichen auf charmante Art näher bringt. Beat und Rhythmus der Musik harmonieren mit Schnittfolgen und Einstellungswechseln und so merkt man dem Gesamtwerk an, dass sich die Jugendlichen zu ihrem jeweiligen Part viele Gedanken gemacht haben. Zudem agieren sie selbstbewusst und fröhlich vor der Kamera und unterstreichen damit die Meinung der Jury, die der Ansicht ist: Hier steckt großes Potential für künftige Projekte!
Mit dieser lobenden Erwähnung hofft die Jury daher, dass die Macher weitere Projekte in Angriff nehmen und ihr zitierter Durst aufs Leben nicht so schnell gestillt wird!

LOBENDE ERWÄHNUNG [2] in der Kategorie „Heimat“
Jugendgruppe Büchenbach: „Endlich daheim“ (14 Min. // DV )
Ein Mädchen, das mit seinem Vater berufsbedingt sehr oft umziehen muss, zieht in den kleinen, idyllischen Ort Büchenbach. Dort findet sie zunächst nur schwer Anschluss.

Laudatio:
Einer der vielen Umzüge – einer der vielen Neuanfänge. Leni weiß nicht, wohin sie gehört. Auf Neues kann sie sich nur schwer einlassen – sie zieht ja doch wieder bald weiter. Dies ist die Ausganssituation des Films der Jugendlichen des Jugendtreffs Büchenbach. – Mit stimmungsvollen Bildern, einer ruhigen Kameraführung und einer zurückhaltenden Sounduntermalung zieht uns der Film ins Geschehen hinein.
Gezeigt wird die Unsicherheit Lenis, ihre Ängste gegenüber dem Neuen (da werden harmlose Mädchen schon mal als fauchende Löwinnen empfunden, die ihr Revier verteidigen) und die Angst davor, Bindungen einzugehen, da man diese ja eh bald wieder lösen müsste. Die Frage, was den Begriff „Heimat“ ausmacht durchzieht den Film wie ein roter Faden. „Heimat ist, wo Familie und Freunde leben“, oder „Heimat ist, wo ich wohne und mich geborgen fühle“ sind Beispiele dafür. Schließlich gelingt es auch Leni, Wurzeln zu schlagen, indem sie Freundinnen findet, schließlich langfristig bleiben kann und am Ende gar „ein Date“ hat.
Man merkt den Jugendlichen der Filmgruppe des Jugendtreffs Büchenbach die Freude an diesem Film deutlich an. Nicht zuletzt deshalb ist ihr Film der Jury eine lobende Erwähnung wert.

LOBENDE ERWÄHNUNG [WebVideo] in der Kategorie „Young Professional“
bzw.-Group (Christoph Büttner, Johanna Fulda, Claudio Beller, Matthäus Paluch): „beziehungsweise“ (6 Min. // DSLR)
Und schon wieder scheint die Beziehung des merkwürdigen Pärchens am Ende zu sein. Doch was bleibt, ist die Stimme im Kopf und die vielen Erinnerungen.

Laudatio:
Verlassen werden und allein sein. Selten wurde ein Gefühl so gut in bewegte Bilder umgesetzt. Aus der Unschärfe entwickeln sich die Konturen des Zurückgebliebenen, aus dem Off dringt die Stimme der Gegangenen, deren vorwurfsvollen Abschiedsworte die Gegenstände der Wohnung bedecken. Wie in Trance stolpert der Zuschauer mit dem Protagonisten durch den einsamen Morgen, tritt in den Reißnagel, beißt in die verdorbene Weißwurst während die Kamera verzweifelt versucht Schärfe und Halt in der leeren Welt zu finden. Am Ende die Erinnerung, die Musik evoziert ein letztes Bild vergangener Zeiten, der Wind verweht den Dampf über der Kaffeetasse.
Vielen Dank für diesen tollen Film, der in wenigen Bildern so perfekt das Gefühl der Verlassenheit zum Leben erweckt.

Jury:

Zu den Jurys

Eine VORJURY, die sich aus Vertretern der Veranstalter und Jugendlichen zusammensetzt, sichtete nach dem Einsendeschluss drei Tage lang alle eingereichten Produktionen und stellte das Festivalprogramm zusammen.

Später tagte die PREISJURY, welche die Preisträger bestimmt. Ihr gehörten Fachleute aus den Bereichen Film, Fernsehen und Medienpädagogik an sowie Jugendliche im teilnahmefähigen Alter.

Die Prämierungen durch die Jurys spiegeln deren Meinung wider, die Ergebnis der Diskussionen der einzelnen Produktionen ist. Nicht prämierte Produktionen sollen nicht abgewertet werden! Sie machten des Festival zu einem interessanten und unterhaltsamen Ereignis und sind wichtiger Bestandteil jugendlicher Medienproduktion und Sichtweisen!

Die Jurymitglieder

Der Jury des 24. Mittelfränkischen Jugendfilmfestivals gehören an (von links nach rechts):

  • Detlef MenzkeJugendamt Nürnberg
  • Andreas HolzmüllerEditor, Medienwerkstatt Franken
  • Amina NdaoSchülerin
  • Regina Bischoff – FSJ-Kultur
  • Peter Romir – (Moderator, kein Jurymitglied)
  • Janine BinöderMedienpädagogin, Filmhaus
  • Michael BloechMedienpädagoge, JFF – Institut für Medienpädagogik
  • Heiko LinderProgrammchef, Redaktionsleiter und Moderator, Franken Fernsehen (nicht auf dem Foto)

Die Preiskategorien 2012:

HAUPT- UND SONDERPREISE

Die Preisträger*innen werden von der Jury mit dem Mittelfränkischen Jugendfilmpreis, einem Geldpreis, sowie einem ‚Lobo‘ (Preistrophäe) ausgezeichnet.
Die Gewinnerfilme der Hauptpreise und des Sonderthemas sowie zwei weitere von der Jury ausgewählte Preisträgerfilme qualifizieren sich außerdem für das 12. Bayerische Jugendfilmfest JuFinale, das vom 15.-17. Juni 2012 in Kulmbach stattfindet
Daneben kann die Jury „Lobende Erwähnungen“ aussprechen, die mit einem Sachpreis (z.B. Kino- oder Konzertkarten) honoriert werden.

  • Hauptpreise
    Die Jury vergibt drei Hauptpreise: 1. – 3. Preis
  • Sonderthema „Heimat“
    In diesem Jahr gibt es einen thematischen Sonderpreis, der ebenso wie die Hauptpreise zur Teilnahme an der bayerischen JuFinale im Juni 2012 in Kulmbach berechtigt. Der Sonderpreis geht an den besten Film zum Thema „Heimat“.

Mit der Auslobung einer Reihe von weiteren Sonderpreisen versuchen die Veranstalter der Problematik zu begegnen, dass unterschiedliche Genres und Zugangsvoraussetzungen viele Produktionen nur schwer miteinander vergleichbar machen:

  • Musikclip-Preis
    Für den besten Musikvideo-Clip stiftet der Kreisjugendring Nürnberg-Stadt einen Sonderpreis.
  • Franken Fernsehen Kurzfilmpreis
    In der Kürze liegt die Würze. Franken Fernsehen stiftet einen Preis für den besten Kurzfilm mit einer Länge von maximal fünf Minuten.
  • First Cut
    Für die Gruppe der Filmemacher*innen bis 18 Jahre wird der „First Cut“-Preis vergeben. Der Preis wird gestiftet vom Jugendamt der Stadt Nürnberg.
  • Young Professional
    Filmemacher*innen, die professionelle Arbeitsbedingungen zur Verfügung haben, können sich aufgrund der bisherigen JuFinale-Regelungen nicht für den Landeswettbewerb qualifizieren. Die beste Produktion aus dieser Kategorie erhält dafür den „Young Professional“-Preis, gestiftet vom Förderverein Filmhaus Nürnberg.
  • Publikumspreis
    Auch die Zuschauer*innen konnten einen Preis vergeben und mit Stimmzetteln ihren Lieblingsfilm aus dem Programm wählen.
    Der Publikumspreis wird gestiftet vom Förderverein Evangelische Medienzentrale Bayern.