Zusammen, halt!

von Lorenz von Kienlin


2022  •  Animationsfilm  •  1 Min.  •  Schwaben

 

Rundi hört beim Skateboardfahren jemanden weinen. Als er dem Geräusch nachgeht, zögert er nicht, weiterzuhelfen…

 

Schwäbisches jugendfilmfestival 2024 | laudatio:

Manchmal tragen Helden eine Maske und einen Umhang. Manchmal können sie wie Superman fliegen oder wie Spiderman klettern. Manchmal haben sie mächtige Muskeln wie Batman. Und manchmal, da fährt so ein Held einfach mit dem Skateboard um die Ecke. Und pfeift enstpannt ein Lied.
Ich erinnere mich an die Jurysitzung für diesen Preis, wir hatten zu diesem Zeitpunkt schon viele starke Filme gesehen – Spannendes und Fantastisches, Poetisches und Lustiges, mal lang, mal kurz. Aber dann hat eine Figur unsere Herzen geknackt: Denn dann fuhr Rundi um die Ecke. In diesem Trickfilm rettet ein cooles Kartoffelmännchen namens Rundi einen kleinen Fisch aus seinem Goldfischglas, ein Fisch, der sich schrecklich einsam und eingesperrt fühlt. Rundi schenkt ihm die Freiheit, er bringt Fischi zurück zu dem Teich, aus dem er kam, zurück zu seiner Fischfamilie. Und als dann ein kleiner Fisch vor Freude die Konfettikanone knallen ließ, konnten wir nicht anders: Wir haben mit den Fischen gelacht. Wir waren begeistert.
Mit 13 Jahren hat Lorenz von Kienlin diesen Film geschaffen. Er hat für seine Schülerzeitung schon Comics gezeichnet und inzwischen hat er sich auch in die Technik des Films hineingefuchst. Er hat in Workshops gelernt, wie die Figuren laufen lernen, wie gezeichnete Szenen zum Leben erwachen in der Animation. Und so gekonnt die Technik des Mini-Films ist und so sympathisch die Zeichnung der Figuren, so klug ist die Geschichte. 1 Minute und 30 Sekunden, ohne Spektakel, aber mit Humor.
Die Story ist nicht dick gepinselt, das ist kein Marvel-Superheldenfilm. Und auch kein politisches Werk mit Plakaten und Parolen. Die Botschaft tragen die beiden Figuren in sich: Die Begegnung zwischen Rundi und Fischi ist eine Geschichte von Solidarität. Sie erzählt von Hilfe, ohne lange zu zögern. „Zusammen, halt!“, mit einer kleinen Lücke zwischen den Wörtern, so heißt der Titel des Kurzfilms. Und dem kurzen Clip gelingt es, die Lücke zu überbrücken, zwischen dem Willen zu helfen, und dem Mut, es wirklich zu tun. Die Welt wäre keine schlechte, würden wir alle ein bisschen mehr auf unseren inneren Rundi hören.

Herzlichen Glückwunsch, Lorenz von Kienlin!