Was bleibt

von Rainbow


2019  •  Spielfilm  •  10 Min.  •  Schwaben

 

Das Jahr 2180 – die Welt ist karg, es leben kaum mehr Menschen auf dem Planet Erde – hätte man es Anfang des Jahrtausends verhindern
können? Wer? Die Politiker, jeder einzelne?

17. Schwäbisches Jugendfilm-Festival 2022 •  Lobende Erwähnung

Laudatio: Die Fridays-For-Future-Generation greift das Thema Klimawandel auf und stellt schonungslos die Frage, weshalb frühere Generationen nichts dagegen getan haben. Zu Beginn des Films zeigen die Filmemacher:innen Landschaftsbilder ihrer Allgäuer Heimat und was bleibt, wenn mit der Umwelt nicht achtsam umgegangen wird: Eine Landschaft, nebelverhangen, grau in grau!

Mit dieser starken Symbolik für ein tristes Leben, gelingt es den 13- bis 17-jährigen, die den Film im Rahmen eines Ferien-Filmprojekts produzierten, das Publikum emotional zu berühren und mit hineinzunehmen in die Sorge um eine lebenswerte Zukunft.

Der Film spielt in der Zeit des Urgroßvaters. Dieser wird dargestellt als aufstrebender Politiker, der das Thema Klimapolitik lediglich fadenscheinig zum Stimmenfang einsetzt. Das Filmteam nutzt die Diskussionsrunde, die der Politiker mit Bürgerinnen und Bürgern führt, um geschickt Inhalte und Tipps zum Umweltschutz zu platzieren. Neben Durchschnittsbürger:innen kommen eine alternative Ökoaktivistin und ein Instagram-Girl zu Wort.

Die Darstellung dieser Charaktere gelingt toll mit Witz und Überzeichnung. Auch die selbst angefertigten Wahlplakate und Fähnchen wurden äußerst liebevoll umgesetzt und halfen dabei, den Politiker vordergründig sympathisch darzustellen. Entlarvt wird seine widersprüchliche Einstellung, als er im schneefreien Winter mit Skiern über die grüne Wiese fährt. Dabei begegnet ihm eine Gruppe Wander:innen, die nach alter Manier, fröhlich ein Volkslied singend, an einer Beschneiungsanlage vorbeizieht. Damit
gelingt dem Filmteam erstklassige Satire.

Mit starken Bildern voller Tristesse und eindringlichen Worten, knüpfen die Filmemacher:innen an die Bilder und damit verbundenen Emotionen vom Anfang des Films an. Sie weisen mit einem starken Plädoyer auf Missstände, verursacht durch Umweltzerstörung früherer Generationen, hin und rütteln das Publikum auf, es nicht so enden zu lassen, wie im Film dargestellt.

Die Filmemacher:innen sind alle ohne Vorerfahrung und zeigen eine beachtliche Leistung. Die Jugendlichen haben alle Teile des Films selbst gestaltet und gut umgesetzt: von der Ideenfindung über die Kameraarbeit, den Ton, die Requisiten, die Drehortsuche bis hin zum Schnitt und der Musikauswahl. Eine tolle Leistung und eine  alarmierende Story! Hierfür zeichnet die Jury des Schwäbischen Kinder & Jugend Filmfestivals den Film „Was bleibt“ mit einer lobenden Erwähnung aus.