Projektarbeit Montessori Biberkor Dokumentation

von Die Drei Grazien


2023  •  Dokumentarfilm  •  30 Min.  •  Oberbayern

 

Projekte der Mitschülerinnen begleitet: Malen im Rokoko, Jeans upcycling

jufinale 2023
oberbayerischer sonderpreis | LAUDATIO:

Der Bedarf an Held*innen ist groß. Es gibt diejenigen, die strahlen und andere, die schnell mal übersehen werden.
In dem Film „Montessori Biberkor Dokumentation“ schaut die Regisseurin Johannah Freimuth mit wunderbar sensibler Kameraführung auf ihre beiden Freundinnen Trixi und Laura. Sie begleitet die Beiden in einer besonders intensiven Phase. Während Laura ihre Nähmaschine in einem upcycling Projekt von alten Jeans zum Glühen bringt, ringt Trixi mit all ihren Kräften um ihr eigenes Rokokoportrait. Und genau an der Stelle kommt „Heldinnenalarm“ auf. Wir sehen Mädchen, die konzentriert und willensstark
ihre Pläne in die Tat umsetzen. Dank der unaufgeregten Kameraführung schauen wir Laura über die Schulter, während ihre Nähmaschine beharrlich tackert. Naht für Naht entsteht aus kleinen Stoffstücken etwas Neues und wir scheinen mit ihr im Zimmer zu sein und ganz nah bei ihr. Trixi, die Malerin, hat sich viel vorgenommen. Ihr erstes Gemälde mit Ölfarbe soll es werden – und dann ausgerechnet ein Selbstporträt im Stil des Rokoko. Das verlangt ihr einiges ab. Über Wochen kämpft sie mit den selbst gewählten Vorgaben, mit den Farben und vor allen Dingen mit sich selbst. Und während Trixi und Laura mit dem Auf und Ab ihrer Projektarbeiten beschäftigt sind, sich selbst und ihre Werke in Frage stellen, bleibt der Film stets cool, unaufgeregt und zurückhaltend. Auf ganz wunderbare und warmherzige Weise begleitet Johanna ihre Protagonistinnen. Nie drängt sie sich mit der Kamera in den Vordergrund, lässt ihren Heldinnen Raum. Es gibt keine konstruierten Fragen, keine Künstlichkeit in der Schilderung. Die Filmemacherin hat einen Weg gefunden, ihre beiden Freundinnen mit Nähe und Respekt, aber auch mit Humor zu schildern. Stets behält sie trotz der Turbulenzen den Überblick, ist in entscheidenden Phasen der Projektverläufe zur Stelle und man hat den Verdacht, sie bietet auch zuverlässig eine Schulter zum Anlehnen für ihre beiden Heldinnen. Und so teilen die Drei mit dem Publikum einzigartige Momente. Man möchte ihnen während des Films immer wieder zurufen: weiter so, ihr macht das ganz wunderbar. Und nun können wir es endlich: Herzlichen Glückwunsch!