Physalis-Menschli

von drehmetrie


2023  •  Spielfilm  •  4 Min.  •  München

 

Olga arbeitet in einer Physalis-Fabrik. Sie fühlt sich sehr einsam bis sie eine Entdeckung macht. Oder so. Mal schaun. 

 

 

Kinder- und Jugendffilmfestival flimmern&rauschen 2023
Filmpreis 2023 Kategorie 3 | LAUDATIO:

Olga arbeitet in einer Physalisfabrik – so lautet ein Satz aus der Inhaltsbeschreibung. Man denkt sich: “Physalis ist doch eine Frucht.” Doch genau hierin liegt die erzählerische Stärke dieses vierminütigen Kurzfilms von Regisseur Moritz Möhwald und seinem Team aus Freunden und Mitstreitern des Drehmetrie Kollektivs. Der Film enthält Widersprüche, Phantasie, Überspitzung, Gleichnisse und Andeutungen. In einer Zeit, in der das Internet mit Kurzfilmen überschwemmt wird, die ein Voice Over mit schönen Bildern illustrieren und uns sagen, was wir zu denken und zu fühlen haben, arbeitet dieser Kurzfilm anders. Der Zuschauende wird sehr schnell in diese surreale Welt gezogen. Er muss sich selbst zurechtfinden und seinen eigenen Standpunkt beziehen, um zu fühlen und zu denken. Obwohl alles surreal und seltsam ist, erkennen wir Dinge wieder und fühlen uns an Erlebtes als Gleichnis erinnert. Das mögen wir Zuschauer*innen. Das ist eine der ältesten Traditionen des filmischen und fiktiven Erzählens, besonders wenn es mit einem Augenzwinkern und einem schelmischen Lächeln erfolgt. Die Reduktion und Abstraktion sind ebenfalls Stärken des Films. Dem Regisseur und seinem Team gelingt es, mit einfachsten und überraschenden Mitteln, eine fiktive Welt zu erschaffen. Das ist mutig. Der filmische Raum und die Einheit des Ortes sind wohl gewählt und gut genutzt für diese Geschichte. Ein kleiner Ausflug in eine andere Welt, der uns mit Fragen und Gedanken zurücklässt.

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