Leb’ ein bisschen

von Hugo Eismann


2020  •  Spielfilm  •  12 Min.  •  Mittelfranken

 

Ein Jugendlicher verbringt sein Leben hauptsächlich mit Zocken. Nachdem er erfährt, dass er Krebs hat und vermutlich bald sterben wird, verhilft ihm sein Freund dazu, sein Leben endlich zu genießen.

 

33. Mittelfränkisches Jugendfilmfestival 2021 – 1. Preis in der Kategorie COMING UP | Laudatio:

“Wegen einer vermeintlichen Krebsdiagnose kommt Ben nicht mehr aus seinem Zimmer und verbringt die Zeit nur noch mit Zocken. Sein Freund Louis macht Ben klar, dass er die Zeit lieber nutzen soll, die ihm noch bleibt. Er lässt nicht locker, bis Ben sein Schicksal wieder selbst in die Hand nehmen kann. Eine Geschichte, die in 12 Minuten kaum überzeugend zu erzählen ist, vor allem nicht, wenn keine eigenen Erfahrungen mit dem Thema vorliegen. Außerdem ist es der erste Film des jungen Filmteams mit dem Durchschnittsalter 14, den sie beim Jugendfilmfestival einreichten. Dennoch gelingt es dem Team um Hugo Eismann, einen durchaus runden Film zu kreieren. Einige der Gründe mögen wohl darin zu suchen sein, dass nicht versucht wird, die Geschichte kompliziert zu entwickeln, sondern dass sich das Filmteam auf seine Stärken konzentriert und diese ausbaut. Besonders die Szenen, die in der Umgebung von Luis geschehen, werden in den Fokus gesetzt. Beispielsweise der Freund, der an verschiedenen Orten – im Zimmer, auf der Kegelbahn, auf dem Sportplatz – insistiert und nicht lockerlässt. Die Liebesgeschichte zwischen Leila und Ben, die mit kurzen eingestreuten Szenen entwickelt wird. Der Schnitt, der einer glaubwürdigen Dramaturgie folgt bis hin zum Einsatz der Musik und dem Sounddesign. Am meisten allerdings erstaunte die Jury die Kamera. Ein Erstlingswerk, aufgenommen mit einer Smartphone Kamera und dann diese kinowürdigen Bilder? Vor allem die Kamerafahrten, die Nebenszenen im Wald, am See, inklusive einer guten Kamera-Kreiselfahrt. Dieses Zitat von so jungen Filmemachern hätte den Erfinder der Kamera-Kreiselfahrt, den legendären fränkischen Kameramann Michael Ballhaus, durchaus entzückt. Wir hoffen, dass der Name der Produktionsgruppe ‚FINAL FRAME‘ nicht wörtlich zu nehmen ist und wir in den folgenden Jahren noch weitere Filme von Hugo Eismann und seinem wundervollen Team sehen werden.”

 

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