Pandora

von Ester Růžičková


2023  •  Spielfilm  •  4 Min.  •  Lauf an der Pegnitz / Mittelfranken

 

Eine Jugendliche, gelangweilt von ihrem alltäglichen Leben, entdeckt Abwechslung durch eine Droge, die ihre Wahrnehmung verändert. Doch kann diese neue Erfahrung eine dauerhafte Lösung bieten?

jufinal mittelfranken 2024 | laudato:

Eine gelangweilte Jugendliche sehnt sich danach, aus ihrem Alltag zu entfliehen und öffnet die Büchse der Pandora. Die Drogen, die sie daraus entnimmt, eröffnen ihr neue Welten – aber auch Sucht und letztendlich den Tod. Der Mythos der Pandora findet hier seine Interpretation durch Ester Růžičková, die gekonnt durch einprägende Bilder, Musik und Einstellungen eine Filmperle erschaffen hat. Die Auseinandersetzung mit demThema Drogen erfolgt hier nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern aus der Perspektive einer Jugendlichen, die getrieben von Langeweile, wohl um die Gefahren von Drogen weiß, aber dennoch die Büchse der Pandora öffnet und sich somit dem unsäglichen Übel aussetzt. Es liegt in der Natur des Menschen, die Büchse zu öffnen: die Neugier und die gebende Hand vereinen sich zu einer unglücklichen Kombination. Vom Urmythos wird hier die Neugier und die darauffolgende Bestrafung filmisch umgesetzt und auch die Figur der Pandora als unheilbringende, göttliche Frau verweist indirekt auf die Verwebung des Pandora-Mythos mit dem biblischen Sündenfall. Surrealistische Elemente erzeugen eine suggestive Kraft der Bilder und die akustische Untermalung runden dieses Erstlingswerk ab. Im antiken Mythos der Pandora blieb der Menschheit nach der Öffnung der Büchse nur die Hoffnung – Ester Růžičková ist ihrerseits eine vielversprechende Debütantin, auf deren weitere Filme wir sehr gespannt sind. Herzlichen Glückwunsch!